Mitte Juni wurde die Bühne im Kulturraum «Gleis» im Stadtzürcher Kreis 5 vom Forschungszentrum Kindheiten in Schule und Gesellschaft der PH Zürich in ein gemütliches Podium verwandelt. Die Inhalte jedoch, mit denen sich die Expert:innen an diesem Abend auseinandersetzten, waren ungemütlich und auch anspruchsvoll. Rassismus ist kein Randphänomen, sondern durchzieht als Nachwirkung des Kolonialismus die Gesellschaft bis heute – auch in der Schweiz. Tilo Bur, Lehrperson, Mitgründer:in des Vereins Diversum und Mitautor:in von «No to Racism», dem ersten Buch zu Rassismuskritik im Schweizer Schulkontext, brachte es so auf den Punkt: «Es ist schwierig und schmerzhaft anzuerkennen, dass wir in einer Gesellschaft leben, die uns vorgaukelt, wir wären alle gleich, aber die nicht zu allen gut schaut.»
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PHZH in Zahlen
Erfolg dank Virtual Reality
Für Lehrbetriebe ist es oft schwierig, Lernenden Situationen zu ermöglichen, in denen sie die beruflichen Tätigkeiten üben können. Die Ergänzung der Ausbildung mit technologiegestützten Erfahrungswelten auf der Basis von Virtual Reality (VR) ist deshalb vielversprechend. Ein Forschungsprojekt der PH Zürich und der ZHAW mit 68 Montage-Elektriker:innen und Elektroinstallateur:innen hat nun gezeigt: Insbesondere die Montage-Elektriker:innen profitierten von der VR-Lösung. Sie steigerten sich in der Abschlussprüfung um fast eine ganze Note im Vergleich zu den Lernenden ohne VR.
Soforteinstieg von Studierenden
Die PH Zürich bietet den Studierenden der Primarstufe die Möglichkeit, bereits während des Studiums in den Lehrberuf einzusteigen. Sie hilft damit, den Lehrpersonenmangel zu reduzieren. Das Studienmodell Soforteinstieg wendet sich an Studierende im letzten Studienjahr. Diese haben bereits zwei Drittel ihrer Ausbildung absolviert. Individuelle Stundenpläne stellen sicher, dass sie trotzdem sämtliche Ausbildungsmodule besuchen können. Rund 25 Studierende der Primarstufe nutzen nun diese Möglichkeit. Die Pensen liegen zwischen 8 und 18 Lektionen.
Internationale Delegation zu Gast
Die PH Zürich fördert mit zahlreichen Projekten die Vernetzung und den Wissenstransfer mit internationalen Partnerorganisationen. Dazu begrüsst sie immer wieder Delegationen am Campus. So war kürzlich der Sports Coordinator der Sport Division in Dominica, Sir Trevor Shillingford, zusammen mit dem Schweizer Honorarkonsul in Dominica, Andreas Burkard, zu Gast in der Schweiz.
Continue readingEine Frage, drei Antworten: Worauf freuen Sie sich im neuen Schuljahr?
Ganz besonders freue ich mich, dass ich meine bisherigen Erstklässler:innen auch in der zweiten Klasse begleiten darf. Nachdem wir im ersten Jahr viel in die Grundlagen und den Klassengeist investiert haben, freue ich mich so richtig darauf, im neuen Schuljahr durchzustarten. Mit viel Begeisterung schaue ich der Entwicklung von kreativen Kurzgeschichten und in der Mathematik der Multiplikation und Division als ergänzende Operationen entgegen.
Continue readingAusserhalb des Schulzimmers die Welt entdecken
Ausserschulische Lernorte können anregende und erfahrungsreiche Bildungsprozesse anstossen. Die Interaktivität und die Abwechslung zur Wissensvermittlung im Klassenzimmer können den Lernerfolg positiv beeinflussen.
Continue readingDraussen lernen über den Dächern der Stadt Zürich
Zum Lernen braucht es keine Pulte und Wandtafeln. Das zeigt das Projekt der Zürcher Schule In der Ey, die beim ausserschulischen Lernen einen spezifischen Schwerpunkt setzt. Auch Mathematik und Deutsch lassen sich sehr gut draussen unterrichten.
Continue reading«Schulklassen sind eine Investition in das zukünftige Publikum»
Nicht erst seit der Verankerung im Lehrplan 21 sind Kulturinstitutionen als ausserschulische Lernorte beliebt. Lara Leuschen forscht am Zentrum für Kulturmanagement der ZHAW zu kultureller Teilhabe und Audience Development. Im Interview gewährt sie Einblick in die Herausforderungen ausserschulischer Lernorte.
Continue readingStudierendenporträt
Während eines Vikariats letztes Jahr sagte Ari Hechel den Sekundarschülerinnen und -schülern, es werde gleich ein Jude auf Besuch kommen. Sie sollten sich Fragen überlegen. In der Folge fielen im Raum Witze über Juden. Hechel verliess darauf den Raum und kam eine Minute später zurück. Er habe den Jugendlichen zeigen wollen, dass er selber jüdisch sei, obwohl man es ihm nicht ansehe, erzählt der Student der Sekundarstufe. «Als ihnen dies bewusst wurde, erschraken sie.» Er habe den Vorfall danach mit der Klasse besprochen. Derart negative Erfahrungen seien zum Glück selten, sagt der 22-Jährige. Im Rahmen des Projekts Likrat besucht er regelmässig Schulklassen, um das Judentum zu vermitteln. Likrat bedeutet auf Hebräisch «aufeinander zugehen». Meist entstehe dabei eine tolle, offene Atmosphäre, sagt Hechel. «Die Jugendlichen stellen oft Fragen, die ich mir selber noch nie so genau überlegt habe.» Zum Beispiel interessiert sie, was die Gebete bedeuten, die er ihnen zeigt.
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