- Bereits vor der Umsetzung werden alle wichtigen Akteure ins Boot geholt
Behörden, Stimmbevölkerung, Eltern oder Mitarbeitende einer Schule haben unterschiedliche Perspektiven auf die Weiterentwicklung einer Schule zur Tagesschule. Tragfähig wird ein Entscheid zur Tagesschule, wenn es gelingt, alle Akteure in den Austausch einzubinden und unterschiedliche Sichtweisen zu vermitteln. Die Entscheidungen müssen aber spezifisch nach Funktion gefällt werden. Die Schulbehörde übernimmt den strategischen Entscheid. Als Auftraggeberin braucht sie eine klare Vorstellung bezüglich Ziel, Finanzierung und räumlicher Nutzung. Die operative Leitung liegt bei der Schul- und Betreuungsleitung. Entscheidend ist, dass sie gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Schule (Lehr- und Betreuungspersonal, Hausdienst) eine Vision der künftigen Tagesschule entwickelt, wobei auch die Sichtweise der Kinder und Eltern wichtig ist. - Die Planung und Umsetzung einer guten Tagesschule braucht Zeit
Eine gute Tagesschule ist nicht die Summe von bestehenden Elementen. Sie orientiert sich vielmehr an einer ganzheitlichen Verknüpfung von Unterricht und Betreuung. Für diese Neuorientierung braucht es genügend Zeit, um Erwartungen, Vorstellungen und künftige Zuständigkeiten zu klären. Die Umsetzungsphase vom Entscheid der Schulpflege bis zum Neustart als Tagesschule dauert in der Regel ein bis eineinhalb Jahre. Die PH Zürich berät und begleitet Schulen im gesamten Prozess von der Idee bis zur Umsetzung. Eine Broschüre des Volksschulamts des Kantons Zürich zeigt die Etappen exemplarisch auf: tiny.phzh.ch/vsa_tagesstrukturen - Sämtliche Fragen, Bedenken und Ängste müssen auf den Tisch
Bei einer Umstellung zur Tagesschule tauchen bei allen Beteiligten Fragen und oft auch Bedenken auf. «Meistert mein Team neben bestehenden Ansprüchen wie der Umstellung auf den Lehrplan 21 auch eine Umstellung zur Tagesschule?» Oder: «Wie gelingt es, dass das Betreuungsteam mit dem Lehrpersonal wirklich in einen Austausch auf Augenhöhe kommt?» Und: «Gelten in der Betreuung und im Unterricht die gleichen Regeln?» In einer Projektphase müssen persönliche Bedenken und scheinbar kleine Alltagsfragen diskutiert und gemeinsam Lösungen entwickelt werden. Nur so gelingt anschliessend die Umstellung. - Eine gute Tagesschule nutzt vorhandene Räume vielseitig und flexibel
Eine Tagesschule braucht neben den bestehenden Unterrichtsräumen geeignete Räume zum Essen, Spielen und Verweilen. Dabei kann benötigter Raum durch unkonventionelle Ideen und Doppelnutzungen geschaffen werden. So funktioniert das Mittagessen auch gestaffelt gut, in einer Bibliothek gibt es Platz für den Mittagsschlaf und mit roll- oder sonst leicht bewegbaren Elementen können Räume temporär umfunktioniert werden. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Hausdienst. Teilt dieser die Idee der Tagesschule, in der durch die stärkere Nutzung auch mehr Schmutz entsteht, können mit ihm ungewohnte Raumnutzungen und Angebote entwickelt werden. - Die Zusammenarbeit mit Eltern wird vereinfacht und gestärkt
Eine wichtige Rolle bei der Umstellung zur Tagesschule spielen die Eltern. Deren Erwartungen und Bedürfnisse gilt es in die Planung miteinzubeziehen. Wichtig ist dabei, dass die Umstellung zur Tagesschule die Organisation für die Eltern erleichtert. Klar benannte Ansprechpersonen vereinfachen den Kontakt, gleichzeitig wird der Informationsfluss an einer Tagesschule verstärkt. Wenn Kinder mehr Zeit als früher in der Schule verbringen und auch ihre Hausaufgaben bereits in der Schule lösen, ist es für Eltern wichtig, auf anderen Wegen Einblicke in den Tagesschulalltag ihrer Kinder zu bekommen.
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«In der Schweiz setzt ein gesellschaftlicher Wandel ein»
Tagesschulen erleichtern den Alltag der Familien, sagt Matthias Ammann, der beim Think Tank «Avenir Suisse» für Bildungsthemen zuständig ist. Ein Ausbau der Tagesstrukturen habe kurzfristig womöglich geringere Auswirkungen auf die Arbeitstätigkeit von Müttern als erhofft, könnte aber Einfluss auf deren Berufswahl haben.
Continue readingVom Kindergartenkind bis zum Teenager – eine Schule für alle
Vor einem Jahr hat die Schule Limmat das Tagesschulmodell eingeführt. Die Organisation des Betriebs mit drei verschiedenen Schulstufen war eine Herausforderung. Doch die Anstrengungen haben sich gelohnt: Den Kindern ist es wohl in der Schule.
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Wenn die meisten Studierenden in der PH Zürich eintrudeln, ist Samir Rachide bereits seit eineinhalb Stunden am Üben.
Continue readingDie Bachelorarbeit
Kinder haben Rechte. Diese sind in der «UNO-Kinderrechts-
Charta» festgehalten, welche die meisten Staaten und auch die Schweiz unterzeichnet haben und die aus insgesamt 54 Artikeln besteht. Sie definieren zum Beispiel das Recht auf Gleichheit, elterliche Fürsorge, eine gewaltfreie Erziehung, Bildung sowie Zugang zu medizinischer Versorgung.
Von Falten und braunen Balkonpflanzen
Ich bin jetzt 26. Rein mathematisch und ganz offiziell gehe ich also so ganz langsam auf die 30 zu. Und ich merke, dass das immer mehr ein Thema wird – bei mir genauso wie in meinem Umfeld. Ich merke, dass wir vermehrt Sätze fallen lassen wie «Man wird halt nicht jünger, hä» oder «Irgendwie bekomme ich langsam Falten auf der Stirn» und «Mich hat schon wieder ein 18-Jähriger gesiezt». Dabei scheinen mir die oft mit einem etwas nervösen Lachen ausgesprochenen Sätze meist so, als würden sie ein kleines bisschen Panik auslösen – Panik vor dem Älterwerden.
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Im Rahmen des vom Bund geförderten Projekts zum sogenannten doppelten Kompetenzprofil, das Kenntnisse der wissenschaftlichen Praxis und der Praxis des Berufsfelds vereint, erhalten Dozierende an pädagogischen Hochschulen die Gelegenheit, den Berufsfeldbezug ihrer Tätigkeit zu stärken. Die PHZH-Dozentin Giulia Schlaepfer hat das Programm absolviert – und viele wertvolle Erfahrungen gemacht.
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Der Umgang mit dem Thema Beurteilen ist für viele Schulen herausfordernd. Untersuchungen zeigen, dass es oftmals an einer ganzheitlichen und stufenübergreifenden Beurteilungspraxis fehlt. Um dem Bedarf nach umfassenden Beurteilungsformen gerecht zu werden, hat die PH Zürich drei neue Weiterbildungsangebote entwickelt.
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Heinz Rhyn trägt als Rektor bei der Bewältigung der Corona-Krise die Gesamtverantwortung für die PH Zürich. Im Interview gibt er Einblick in seinen persönlichen Umgang mit der Situation und er sagt, wie Corona die Schule und das gesamte Bildungssystem beeinflussen könnte.
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Die Bibliothek der Schule Wettswil ist gleichzeitig auch die Gemeindebibliothek. Hier treffen sich Jung und Alt. Für die Kinder organisiert die Schule auch Bibliothekslektionen. Ein Augenschein vor Ort.
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