Adrian Degonda, Sie leiten seit vielen Jahren die GMI (Grundlagenkurse Medien und Informatik). Wo stehen die Abgängerinnen und Abgänger nach dieser Weiterbildung? Medien und Informatik ist eine vielschichtige und neue Thematik im Schulumfeld. Die Basis wird mit dem GMI abgedeckt. 90 Stunden reichen jedoch nicht aus, sich mit den verschiedenen Bereichen vertieft auseinanderzusetzen. Hier knüpfen die Aufbaumodule an. Diese Angebote dienen dazu, sich in den einzelnen Themengebieten zu vertiefen.
Digitale Möglichkeiten verändern nicht nur den Unterricht. Die Schule als Ganzes muss sich auf neue Bedingungen einstellen. Für die Gestaltung von digitalen Lernumgebungen braucht es Veränderungen in der Organisation, Führung und Zusammenarbeit. Und nicht zuletzt: die Entwicklung einer zeitgemässen Schulkultur.
Jürg Frick, Dozent an der PH Zürich. Foto: Tamara Menzi
Gute Beziehungen zwischen Lehrpersonen und Schülerinnen und Schülern sowie die erlebte Zugehörigkeit zur Klasse und zur Schule haben einen grossen Einfluss auf die Lernmotivation und den Schulerfolg der Lernenden, aber auch auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Lehrpersonen. Jürg Frick, Dozent an der PH Zürich, setzt sich für bessere Beziehungen im Klassenzimmer ein.
Sekundarlehrer Kaspar Vogel zieht seine Schülerinnen und Schüler in die Zeugnisgespräche mit ein. Foto: Werner Burger
Die schulische Beurteilung soll das Lernen unterstützen. Wie können sich Lehrpersonen auf die Stärken von Kindern und Jugendlichen statt auf Defizite ausrichten? Kaspar Vogel von der Sekundarschule Feld in Winterthur erzählt, warum er auf Selbstbeurteilung setzt und was Empathie mit Beurteilen zu tun hat.
Christine Eckhardt, warum legt der Lehrplan Wert darauf, nicht nur mit Noten zu beurteilen? Ein Grund ist, dass Noten das Weiterlernen nicht anregen. Sie sagen aus, wie gut man etwas kann oder auch nicht, sie sorgen häufig für Druck und Frustration, aber sie bieten keinen Ansatzpunkt zum Weiterlernen. Feedbacks dagegen unterstützen das Weiterlernen, helfen den Schülerinnen und Schülern zu erkennen, wie und wo sie bei ihren Lernzielen stehen. Diese Beurteilungspraxis entspricht dem Gedanken einer formativen Beurteilung.
Im Grundkurs «Making im Unterricht» erstellen die Teilnehmenden gemeinsam u.a. Prototypen auf Basis einer Problemstellung. Foto: Tamara Menzi
Der digitale Wandel eröffnet in der Bildung vielseitige Möglichkeiten, darunter neue und offene Lernsettings. Das sogenannte Making kann ein Anstoss sein, das gemeinsame Unterrichtsverständnis weiterzuentwickeln und kreative Projektarbeiten mit analogen und digitalen Werkzeugen zu fördern.
Schulleiterin Annekäthi Lutz: «Teams müssen sich kennenlernen, um besser zusammenarbeiten zu können.» Foto: Niklaus Spoerri
Immer mehr Schulen werden zu Tagesschulen ausgebaut. Fachlich ist unbestritten, dass die vielfältigeren Aufgaben durch multiprofessionelle Zusammenarbeit besser zu bewältigen sind. Annekäthi Lutz von der Schule Fluntern-Heubeeribüel in Zürich macht gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen.
Frank Brückel, Sie arbeiten seit über 16 Jahren im Bereich Schulentwicklung und mit Tagesschulen. Wann gelingt multiprofessionelle Zusammenarbeit? Wenn man gegenseitiges Verständnis herstellen kann. Denn damit entsteht Vertrauen und Offenheit. Als Erfolgsgarant gerade in einem übervollen Arbeitsalltag gilt: miteinander reden, sich absprechen, Gedanken und Vorbehalte aussprechen, sich gegenseitig ernst nehmen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
Die Schule entwickelt sich permanent, schon allein deshalb, weil sie auf gesellschaftlichen Wandel reagiert. In solchen Prozessen wirken eine Vielzahl an Faktoren. Der neue CAS Schulentwicklung will Licht in ein komplexes Feld bringen, und das passgenau, je nach Fokus.
Schulleitungen bewältigen ein komplexes Aufgabenfeld. Die Ansprüche von aussen nehmen laufend zu. Thomas Minder, Präsident des Verbandes der Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz (VSLCH), erzählt, welche Kompetenzen professionelle Schulleitungen heute brauchen und warum.