Luchs des Jahres, begeisterte Stimmen von Studierenden und Kolleg:innen. Und ich? Ich weiss immer noch nicht recht, ob ich es liebe und es einfach mag oder ob ich es liebe und es dennoch irgendwie anstrengend finde. Die Rede ist von Gulraiz Sharifs Jugendroman Ey hör mal!, der sich wie ein atemloser Poetry-Slam liest, der uns auf eine rasante Fahrt durch die Sommerferien des 15-jährigen Pakistani Mahmoud mitnimmt.
«Gut gegen Nordwind» (Vanessa Jopp, 2019)«Zwischen Welten» (Luchterhand, 2023)«Liebes Arschloch» (Kiepenheuer & Witsch, 2023)«An Nachteule von Sternhai» (Hanser, 2019)
Der Briefroman feiert ein Comeback und schlägt mit digitalem Pingpong ein zeitgemässes Tempo an. Daniel Glattauers E-Mail-Romanze «Gut gegen Nordwind» hat es inzwischen ins Kino und zu Netflix geschafft (Vanessa Jopp, 2019).
1996 ist das Internet noch eine Wüste. Kein Google, kein Wikipedia, ganz zu schweigen von Youtube, Social Media oder Netflix. Als die 16-jährige Emma von ihrem Vater ihren ersten Computer und von Nachbarsfreund Josh einen AOL-Zugang bekommt, gibt es im Netz also noch nicht viel zu sehen. Aber Emma macht eine ungeheure Entdeckung.
Es war einmal und wird noch lange sein. (Hanser 2021)
Das diesjährige Gewinnerbuch des Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreises «Es war einmal und wird noch lange sein» beschäftigt sich mit dem Thema Zeit. Johanna Schaible gelingt es, dieses höchst komplexe Phänomen als objektiv messbare Grösse und gleichzeitig auch in seiner subjektiven Bedeutsamkeit für den einzelnen Menschen bestechend einfach darzustellen.
«Steinalt» heisst der Stein, der auf einer Waldwiese herumliegt und nichts tut. Das finden die Kiefer, der Marienkäfer und der Kolibri so langweilig, dass Steinalt eines Tages aus seinem Leben zu erzählen beginnt: Wie er von einem Vulkan fortgeschleudert wurde, wie er jungen Dinos als Versteck diente, von einem Gletscher in Eis verpackt wurde und schliesslich nach einem Erdbeben dort zu liegen kam, wo er nun liegt.
Komm mit uns in die Schule. (cwirbelwind-Verlag, 2022)
Im Bilderbuch Komm mit uns in die Schule sehen wir Luc und Luisa zu Hause beim Frühstück und begleiten sie dann auf dem Schulweg bis in die Garderobe ihrer ersten Klasse, wo die Lehrerin die eintreffenden Kinder empfängt. Der Unterricht beginnt im Morgenkreis. Abgebildet sind Unterrichtssituationen und Gegenstände, wie sie in Deutschschweizer Unterstufen aktuell anzutreffen sind. Wir sehen die Kinder in verschiedenen fachlichen Aktivitäten am Unterricht teilnehmen. In der Pause begegnen wir neben lachenden auch streitenden Kindern. Wir sehen die Kinder beim Mittagstisch, den Hausaufgaben und wie Luisa abends ihrer Mutter erzählt, was sie in der Schule gelernt hat.
Herr Bert und Alfonso jagen einen Dieb. (Atlantis, 2021)
Niemand zieht vor ihm den Hut zum Gruss. Niemand nimmt seine Bestellung im Restaurant auf. Alle übersehen den unscheinbaren Herrn Bert mit seinem Dackel Alfonso – obwohl der «sich doch extra einen bunten Anzug gekauft» hat. Das ändert sich schlagartig, als die beiden plötzlich wegen mehreren Diebstählen unter falschem Verdacht stehen.
Unserem Planeten geht es nicht gut. Wir müssen etwas ändern. Wenn es darum geht, dies unseren Kindern zu erklären, fehlen uns die Worte. Wir wollen nicht verwirren oder verängstigen. Das fundierte Jugendsachbuch wagt den Versuch, das Schweigen zu durchbrechen und jungen Menschen einen «klaren» und zugleich hoffnungsvollen Blick auf die Welt zu ermöglichen.
Amerikanische Soldaten hämmern an die Tür. Die Familie muss ihr Zuhause sofort verlassen. Als Letzte kommt die Mutter mit dem Baby. Ihre Verzweiflung spiegelt sich im Blick des Sohnes, der nicht versteht, was hier passiert. Mit dieser traumatischen Kindheitserinnerung beginnt die Graphic Novel.