
Grosse Klassen, zunehmende Heterogenität, steigender Förderbedarf und begrenzte Ressourcen führen in Praxis und Bildungspolitik zu Kontroversen um die schulische Integration. Schulleitungen, Lehrpersonen, Eltern und Kinder kommen zunehmend unter Druck.
Vor diesem Hintergrund fand an der PH Zürich Ende November unter dem Titel «Inklusive Schule – wie weiter?» eine Veranstaltung mit Referat und Podiumsdiskussion statt. Der Anlass war Teil der Veranstaltungs- und Themenreihe Forschung im Dialog. Mit der Reihe macht die PH Zürich ihre Forschungstätigkeiten zu aktuellen und relevanten Bildungsthemen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Ziel ist es, die Bedeutung der Forschung für das Schulfeld aufzuzeigen und im Dialog die Forschungsarbeit der PH Zürich zu aktuellen Themen des Schulfeldes für ein breites bildungsinteressiertes Publikum sichtbar zu machen.
Das Thema Inklusion stiess im Schulfeld auf grosses Interesse. Rund 350 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Silvia Pool Maag, Professorin für Sonderpädagogik an der PH Zürich, eröffnete den Anlass mit einem Impulsreferat. Sie zeigte auf, dass Inklusion keine Neuerfindung der jüngeren Bildungsgeschichte und kein starres Konzept ist, sondern ein dynamischer Prozess, der Entscheidungen erfordert und Exklusionsrisiken berücksichtigt. Im anschliessenden Podiumsgespräch, moderiert von SRF-Journalistin Sonja Hasler, wurden verschiedene Perspektiven beleuchtet. Doris Zappini Abdallah, Mutter eines Sohnes mit Trisomie 21, Philippe Dietiker von der Bildungsdirektion Kanton Zürich und Thomas Minder, Präsident des Verbands Schulleiterinnen und Schulleiter Schweiz, brachten ihre Erfahrungen ein und sorgten damit für eine vielseitige Diskussion.
Das Gespräch verdeutlichte, dass schulische Inklusion in der Schweiz kein gescheitertes Konzept ist, aber Herausforderungen birgt. Die Weiterentwicklung bestehender Schulstrukturen und die Stärkung der Teamresilienz wurden von den Podiumsgästen als zentrale Herausforderungen benannt. Ein intensiver Austausch zwischen den Akteur:innen und Institutionen wurde als Schlüssel betrachtet, um zukunftsfähige Lösungen für die Schulen zu entwickeln.
Beim abschliessenden Apéro nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, den Dialog zu vertiefen und sich zu vernetzen.