Ãœber Schweden hinaus ist das Viertel RosengÃ¥rd in Malmö unter anderem durch Zlatan Ibrahimovic’s Autobiografie als «sozialer Brennpunkt» bekannt. Elijah wächst dort mit seiner alkoholkranken Mutter in Armut auf. In seinem Umfeld wurden acht Menschen ermordet, viele davon Kinder. Er besucht die zweitschlechteste Schule Schwedens – «wir sind die besten im Schlechtsein», meint er sarkastisch. Die eigene prekäre Herkunft («wir nannten uns die Tiefbegabten») motiviert den Autor, den Vierzehnjährigen bei sich aufzunehmen.
Vielleicht rettet er ein Leben. Fürsorge als Notwehr und Widerstand. Das Buch könnte als individuelle Erfolgsgeschichte mit sozialkitschiger Erlösung enden. Stattdessen: die erschütternde Transkription des Notrufs eines schwerverletzten Jungen, der mitten in Malmö neben seinem toten Kollegen um Hilfe fleht und dabei nur auf Misstrauen und Respektlosigkeit stösst. So viel ist das Menschenleben dieser Jungen wert.