Die Rolle des Pädagogischen ICT-Supports (PICTS) wird an Schulen unterschiedlich ausgefüllt. Das Basismodul des CAS PICTS wäre eine gute Grundlage für jeden PICTS, findet Sebastian Beer. Er ist froh um viel Erfahrungsaustausch und Inspiration während seiner Ausbildung.
Digital affin war er schon, aber vor der Ausbildung zum PICTS (Pädagogischen ICT-Support) hat Sebastian Beer selbst noch kaum digitale Inhalte in seinen Unterricht eingebaut, heute macht er es täglich. Seit zweieinhalb Jahren arbeitet er als PICTS an der Oberstufe Burgerau in Rapperswil. Er will mit gutem Beispiel vorangehen: «Aber nicht, um zu zeigen, dass andere etwas noch nicht können, sondern um sie beratend zu unterstützen.» Besonders wenn Leute skeptisch sind, lässt er ihnen Zeit, um kleine Schritte auszuprobieren. Sein Angebot der individuellen Beratung über Mittag wurde zwar nicht gut angenommen, dafür bewährt sich inzwischen seine «PICTS-Minute» in der Teamsitzung. Dort bringt er jeweils einen kurzen Input und zeigt etwas Konkretes.
In Rapperswil engagieren sich insgesamt 15 Lehrpersonen in 15 Schulhäusern für den Pädagogischen ICT-Support. Ihnen steht pro Woche eine Stunde für diese Aufgabe zur Verfügung. Das reicht für den wichtigsten technischen Support, jedoch kaum für pädagogische Unterstützung. Unabhängig vom zeitlichen Druck wäre es rein inhaltlich sinnvoll, wenn alle PICTS das Basismodul belegen würden, findet der MI-Mentor. Das gebe neue Ideen, Perspektiven für die Aufgabe und fördere die Vernetzung mit anderen PICTS.
Sebastian Beer engagiert sich neben der PICTS-Funktion in seinem Schulhaus in der sogenannten MIM-Gruppe der Stadt Rapperswil. Die insgesamt sechs Medien-Informatik-Mentorierenden nehmen hier weitere, übergeordnete Aufgaben wahr, beispielsweise planen sie die Beschaffung von Infrastruktur, testen neue Anwendungen, leiten die Sitzungen der grossen PICTS-Gruppe und nehmen an der IT-Konferenz der Stadt teil. Im Moment entwickeln sie einen Leitfaden, der die Umsetzung der im Lehrplan 21 verankerten Kompetenzen im Bereich Medien und Informatik fördern soll. Darüber hinaus betreibt die Mentorierendengruppe eine Wissensplattform für das Kollegium, auf der sie regelmässig Beiträge und kleine Videoinputs zum Umgang mit Medien und Informatik publiziert. Die PICTS-Mentor:innen wollen so alle Lehrpersonen motivieren, sich für die digitalen Möglichkeiten zu öffnen und sich damit vertraut zu machen.
Während seiner PICTS-Ausbildung bekam Sebastian Beer viele Inspirationen zu digitalen Anwendungen und Umsetzungsmöglichkeiten. «Das hat mir Sicherheit gegeben, welche technischen Möglichkeiten für welches Lernziel überhaupt Sinn machen und wie man sie am besten einsetzt», sagt er. Besonders hilfreich war der Austausch mit anderen Teilnehmenden. «Wir haben gegenseitig von unseren Erfahrungen gelernt, das war unglaublich wertvoll», sagt er. Die Vernetzung, die er sich durch die PICTS-Ausbildung aufgebaut hat, nützt ihm heute noch.