Künstliche Intelligenz in der Schule gewinnbringend nutzen

PICTS-Lehrerin Yvonne Preuth nutzt die Chancen von KI, thematisiert im Unterricht aber auch die Risiken. Foto: Niklaus Spoerri

Künstliche Intelligenz (KI) kann helfen, Aufgaben besser, schneller oder auf andere Weise zu bewältigen. Die Nutzung der verschiedenen KI-Tools wirft jedoch auch Vorbehalte und Fragen zum Datenschutz auf. Hier setzt die Arbeit der Volketswiler PICTS-Lehrerin Yvonne Preuth an.

«KI ist nicht mehr zu ignorieren», sagt Yvonne Preuth, Lehrperson für den pädagogischen ICT-Support (PICTS) an der Schule Volketswil. Sie bemerkt grosses Interesse an KI seit der Veröffentlichung des Chatbots Chat-GPT Ende 2022. «Schule bereitet auf das Leben vor und dazu gehört unweigerlich auch die digitale Kompetenz im Bereich der KI. Also können wir als Lehrpersonen das Thema nicht einfach unbeachtet lassen.»

Für die Klassenlehrerin einer 9. Klasse ist KI ein Instrument, mit dem Schüler und Schülerinnen ihre schriftliche Kommunikationsfähigkeit verbessern und andere Lernwege bestreiten können oder auch weitere Ideen gewinnen – für einen Text oder ein Konzept. «Für mich als Lehrerin verändert sich dadurch der Arbeitsauftrag», sagt Yvonne Preuth. «Es liegt in meiner Verantwortung, den Fortschritt im Lernprozess eng zu begleiten, in der Kommunikation mit den Schüler:innen zu sein und nicht ausschliesslich das Lernprodukt zu beurteilen.»

Dabei dürfe die datenrechtliche Seite nicht ausser Acht gelassen werden. Anfangs haben ihre Schüler:innen bei der Verwendung von KI-Tools wenig darauf geachtet, was es bedeutet, die eigenen Daten zu schützen. Auch wenn die Schule hinsichtlich des Datenschutzes geeignete Tools zur Verfügung stellt, müssen Schülerinnen und Schüler wissen, dass sie in die Eingabefenster der Chatbots nicht gedankenlos persönliche Daten eingeben dürfen. Es sei zudem notwendig, Jugendliche über die Informationsflut, Fake News und Voreingenommenheit im Kontext von KI aufzuklären. KI bietet ihr als Lehrperson die Möglichkeit, Aufgaben unter Umständen effizienter zu bewältigen. Sie nutzt KI auch als Ideenquelle, zum Beispiel für Unterrichtsentwürfe, Zusatzaufgaben oder Anpassungen für verschiedene Niveaus. «Es ist von Bedeutung, dass wir uns als Schule aktiv mit KI-Tools auseinandersetzen. Wir sollten bestrebt sein, sie gewinnbringend einzusetzen», sagt sie.

Aktuell entwickelt ihre Schule Richtlinien für den Unterricht im Zusammenhang mit KI. Diese umfassen beispielsweise die Verwendung von KI-Tools, die Beurteilung von Lernnachweisen und den Datenschutz, wenn Jugendliche Profile anlegen.

«Es ist hilfreich, praktische Erfahrungen zu sammeln, spielerisch zu demonstrieren oder kurze Schulungen anzubieten, um Vorbehalte und Ängste gegenüber KI abzubauen», sagt sie. «Lehrpersonen brauchen Zeitfenster, um sich mit KI und anderen digitalen Anwendungen zu beschäftigen und sich weiterzubilden.» Nur so können Lehrpersonen Vorbehalte abbauen und einen leichteren Zugang zu den Möglichkeiten der digitalen Bildung finden, ist sie überzeugt. Und gleichzeitig betont sie: «Trotz KI braucht es immer noch die Expertise der Lehrperson.»

KI-gesteuerte Chatbots

Soekia-GPT ist ein Textgenerator speziell für den Unterricht. Damit kann man die Grundprinzipien von Textgeneratoren wie Chat-GPT kennenlernen.

soekia.ch/GPT
Grundlegende Informationen zu Chat-GPT

 

Angebote zu künstlicher Intelligenz

Kollege Computer? KI in Schule und Gesellschaft
2. April 2024, 17–19 Uhr

Künstliche Intelligenz in der Schule
19. Juni 2024, 14–17.30 Uhr

25. September 2024, 14–17.30 Uhr
Künstliche Intelligenz für Berufsfachschulen
4. Juli 2024, 9–17 Uhr

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