Du bist Kunst

Boas Gnägi ist Student auf der Primarstufe und Tutor im Schreibzentrum der PH Zürich.

Tanzen macht glücklich. Warum machen wir es dann nicht alle viel öfter? Viele behaupten: «Ich kann nicht tanzen.» Niemand kann tanzen, jede:r kann tanzen. Für mich ist es nur Bewegung zu Musik. Es muss nicht gleich eine perfekt einstudierte Choreografie sein.

Auch der kurze spontane Schritt zur Musik in den Kopfhörern auf dem Nachhauseweg ist Tanzen. Ich glaube, viel zu viele Menschen grenzen sich ein, indem sie denken: «Ich kann das nicht. Mir ist es peinlich. Was könnten andere denken?» Genauso beim Singen. Oder beim Zeichnen. Bei allen kreativen Aktivitäten. Das finde ich extrem schade.

Etwas gut können ist extrem subjektiv. Dada hat uns gezeigt, wie frei Kunst sein kann. Und muss man denn wirklich gut im Tanzen sein, um daran Freude zu finden? Definitiv nicht. Ob ich singen, tanzen, zeichnen kann oder nicht, ist mir relativ egal. Ich liebe es trotzdem, mich in diesen Kunstformen so auszudrücken, wie ich es will und nicht wie andere finden, dass es gut oder korrekt ist. Und ich möchte alle ermutigen, genau das auch zu tun.

Tanz mal «komisch». Sing einfach mal schräg mit zur Musik in den Lautsprechern. Kritzle einfach mal drauflos. Es ist deine Welt der Kunst. Und nicht die der Leute, die dir einreden wollen, was richtig und was falsch ist. Kunst ist für alle und nicht nur für die, die es «können».