Das Potenzial des ganzen Teams nutzen

Sarah Kreienbühl von Kühne und Nagel sprach über massgebende Faktoren von Führung.

Traditionell greift die Tagung Schulführung einmal im Jahr brennende Themen auf. Die diesjährige Austragung brachte die Perspektive verschiedenster Branchen auf die Erfolgsfaktoren von Führung ein. Den Auftakt machte der ehemalige Eishockeyspieler und -trainer Jeff Tomlinson. Er nannte drei Punkte, um die maximale Leistung aus einem Team herauszuholen: Als Coach müsse er klare, manchmal auch unangenehme Entscheidungen treffen, in jeder Situation flexibel sein und für das Team sicht- und ansprechbar sein.

Von einem anderen Team sprach die Gault-Millau-Köchin, Buchautorin und Restaurantbesitzerin Elif Oskan. Ein Team besteht in ihrer Darstellung aus einem Rührteig: Erst die verschiedenen Zutaten mit ihren besonderen Eigenschaften ergeben einen geschmeidigen Teig. Ihre Ableitung war, dass jede:r im Team eine besondere Stärke einbringt und besonders die Softskills eine Person wichtig für das Team machen können.

Margrit Rastfeld, viele Jahre Schulleiterin in Deutschland, verwies in ihren Ausführungen auf die Frage der Sinnhaftigkeit. Unter dem Begriff der Entfremdung führte sie aus, dass die heutige Gesellschaft in einer Klima-, Sozial- und Sinnkrise stecke und Kinder und Jugendliche Gefahr liefen, sich selber fremd zu werden. Es brauche Kreativität, um Lösungen für die aktuellen Krisen zu finden. Die Schule habe die Aufgabe, Schüler:innen in ihrem Dasein, ihrer Persönlichkeit und ihrem Lernen zu stärken. Dazu müssten Schulen heute einen Kultur- und Handlungswandel durchlaufen, in dem die Schüler:innen von Konsument:innen zu Gestalter:innen werden. Sie betonte, dass die emotionale Kernkompetenz einer zukunftsfähigen Führung in der Empathie besteht.

Im Referat aus der Perspektive der Wirtschaft bezeichnete Sarah Kreienbühl, ehemalige Personalchefin der Migros und heute HR-Leiterin bei Kühne und Nagel, die Geschwindigkeit des gesellschaftlichen Wandels als einen massgebenden Faktor von Führung. Ein weiterer Faktor sei die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens. Es sei wichtig, die Talente aller Mitarbeitenden zu nutzen und Innovationen zu fördern. Befähigung und Empowerment seien wesentliche Aufgaben eines Managements.

Beim abschliessenden Apéro tauschten sich die Teilnehmenden darüber aus, welche Gemeinsamkeiten aus den vier Referaten gezogen werden können – beispielsweise, dass in allen vier Perspektiven der Blick auf die Mitarbeitenden und ihr Potenzial wesentlich ist.