«Quereinsteigende haben ausgewiesene Managementkompetenzen»

Ivo Kamm, Lehrgangsleiter CAS Quereinstieg Schulleitung.

Ivo Kamm, Sie leiten den Lehrgang Quereinstieg Schulleitung – kann man eine Schule leiten, ohne Lehrer:in zu sein?
Ja, auch ohne pädagogische Ausbildung leiten Menschen inzwischen erfolgreich eine Schule.

In der Regel bringen sie ausgewiesene Managementkompetenzen mit und sind lösungsorientiert und gute Kommunikator:innen. Das ist wichtig, um den sozialen Prozess führen zu können. Quereinsteigende fragen gerne nach, das kommt positiv an bei den Lehrpersonen, weil sie sich wertgeschätzt fühlen und nicht bevormundet. Wichtig scheint mir der Austausch darüber, was jede und jeder unter gutem Unterricht und guter Schule versteht, denn Lehrpersonen arbeiten autonom und haben ihren Wertekodex. Damit jede:r Quereinsteigende optimal gerüstet ist, legen wir in der Schulleitungsausbildung an der PH Zürich grossen Wert auf individuell zu ergänzende Wissensbausteine.

Welches Bild vom Schulfeld haben Menschen aus der Wirtschaft?
Oft ein veraltetes aus ihrer eigenen Schulzeit oder je nachdem, was sie bei ihren eigenen Kindern erleben. Sie erinnern sich an Lehrer:innen, bei denen sie sich gut verstanden und gefördert gefühlt haben. Diese Erlebnisse der eigenen Lernerfolge nutzen wir im Lehrgang, um daraus Visionen zu entwickeln. Mit dem Planspiel «gute Schule» etwa lernen die Teilnehmer:innen zukunftsweisende Qualitätsbereiche kennen, die sie später in realen Begegnungen praxisprüfen können.

Wie bewähren sich Quereinsteigende?
Von Schulen hören wir, dass sie oft eine Bereicherung sind, besonders bei Co-Leitungsstellen. Unsere Beobachtungen zeigen, dass Quereinsteiger:innen lernbereit und offen für die Prozessbegleitung durch Studiengangsleitungen und Mentor:innen sind und viele von ihnen langfristig den Sprung ins Schulfeld schaffen.