Influencer, das sind gemäss den Autoren nicht einfach die Leute, die in den sozialen Medien viele Follower haben. Es sind jene, die mit ihrem Auftritt Werbung machen. Früh wird einem bei der Lektüre klar, dass hier sämtliche Arten von Influencern mit einer sehr kulturpessimistischen Linse betrachtet werden. Was sie genau mit ihrem werbenden Dasein bei ihrem Publikum auslösen, ist eher peripher von Bedeutung.
Denn die Autoren betonen vor allem den kapitalistischen, opportunistischen Charakter der raffinierten neuen Werber. Dieser Eindruck zieht sich trotz interessanter Vergleiche mit Kinofilmen und Unterhaltungssendungen durch das Werk, welches das Verkaufen von Illusionen und Lebensgefühl ins Zentrum stellt. Der latent kritische Unterton ist Geschmacksache. Vom Buch profitieren am ehesten jene, die sich für eine vertiefte Auseinandersetzung mit neuen Werbeformen interessieren, ohne den Anspruch, das junge Zielpublikum danach besser verstehen zu können.