Lernräume öffnen und vernetzt nutzen

Die Teilnehmenden erhielten in zahlreichen Workshops Inputs für ihren Unterricht.

Ende Oktober fand bereits zum 21. Mal die Tagung Unterrichten mit digitalen Medien statt. Das Thema der diesjährigen Austragung lautete «Lernräume: vernetzt – offen – agil».

Die Themenwahl erfolgte vor dem Hintergrund, dass in einer digital geprägten Welt Räume und Orte des Lernens offen, vernetzt und agil sind. Inner- und ausserschulische Lernorte sind zunehmend miteinander verbunden. Formale und non-formale Lerngelegenheiten vermischen sich. Schülerinnen und Schüler bewegen sich fliessend in analogen und digitalen (Lern-)Welten. Dies eröffnet über das Klassenzimmer hinaus neue Chancen für die Gestaltung und Funktion von Lern- und Begegnungsräumen. Daraus ergeben sich Fragen wie: Was bedeutet dies für das Lernen? Wie sollen Lernorte gestaltet sein, damit sie zeitgemässes Lernen ermöglichen? Und: Welche Chancen und Risiken eröffnen erweiterte Lernräume?

Ganz im Sinne des Tagungsthemas startete der Anlass auf den Gängen, in der Mensa oder draussen. In einer digitalen interaktiven Einstiegsaktivität äusserten sich die rund 165 Teilnehmenden zu ihren bevorzugten Lern- und Arbeitsräumen und ihrer Vorstellung von Schule in einer digital geprägten Welt. Die eingeholten Rückmeldungen wurden live im Hörsaal mittels KI (ChatGPT) ausgewertet. Zusammengefasst zeigte sich folgendes Bild: Funktionale Infrastrukturen sowie technologische Ausstattung sind zwar wichtige Punkte. Ein Grossteil der Rückmeldungen bezieht sich aber auf ein angenehmes Arbeitsklima, Team und zwischenmenschliche Aspekte. Veränderungspotenzial in der heutigen Schule liegt gemäss den Aussagen der Teilnehmenden beispielsweise in der Gestaltung eines Unterrichts, der sich vermehrt an den Interessen und Stärken der Schüler:innen orientiert. Sie wünschen sich mehr räumliche und zeitliche Flexibilität. Stundenpläne sollen aufgebrochen werden und Lernen auch vermehrt ausserhalb des Schulhauses stattfinden. Noten und der damit verbundene Druck werden infrage gestellt.

Nach dem Einstieg stellte Schulentwickler Richard Heinen in seiner Keynote «Utopien neuer Lernorte – Lernen braucht Orte! Braucht Lernen Orte?» neue Ideen für Schulen und Lernorte vor. Er zeigte, dass wir über traditionelle Schulregeln wie Klassenzimmer und Stundenpläne hinausdenken sollten, wenn es um Bildung in der digitalen Welt geht. Am Vormittag und am Nachmittag standen ausserdem verschiedene Workshops zur Auswahl, die praxisnahe Umsetzungen auf der Unterrichtsebene aufzeigten.