Nach mehr oder Meer streben?

Kim Moser ist Studentin auf der Sekundarstufe I und Tutorin im Schreibzentrum der PH Zürich.

Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich mich nach einem Leben sehne, bei dem der Beruf mich nicht als Person definiert. Einem Leben, bei dem die Ausbildung nicht an erster Stelle steht. Ich sehne mich nach einem Leben, bei dem die Zeit neben der Arbeit genauso wichtig ist. Eine Freizeit mit Sand zwischen den Zehen und Salzkruste auf der Haut, die (leider) dank der Sonnencreme haften bleibt.

Ein Leben, in dem der Beruf nicht den höchsten Stellenwert einnimmt und wir uns nicht immer als Erstes nach Ausbildung, Diplom und Beruf erkundigen. Und wenn, wäre es nicht wichtiger festzustellen, dass die Person glücklich ist mit dem, was sie macht? Denn bin ich «mein Beruf» oder bin ich nicht einfach «ich mit einem Beruf»?

Und versteht mich nicht falsch, ich studiere gerne, ich arbeite gerne, aber ich wünschte mir, dass wir nicht darauf reduziert werden. Denn neben der Arbeit gibt es noch so viel mehr zu erleben. Und obwohl ich meinen ersten Beruf und den zweiten, den ich gerade erlerne, gerne mache, weiss ich ebenfalls, dass Arbeit nicht (für alle) alles ist.

Ein Dasein mit einem Job, um sich das Leben zu finanzieren und dann in der Freizeit mit einem Surfboard unter den Füssen den Wellen nachzujagen oder mit dem Körper im Salzwasser schwebend zu verbringen, das hört sich doch genauso verlockend an.