
Der tragische Tod der geliebten Tochter und Nichte Lea veranlasst zwei Schwestern, mit dem Schiff von Hamburg nach New York zu reisen. Ihr Verhältnis ist ambivalent und distanziert, doch sie können sich auf dem Schiff nicht ausweichen und sind letztlich gezwungen, gut gehütete Geheimnisse gegenseitig zu offenbaren. Sie legen die Puzzleteile zusammen und lassen ein Familienbild entstehen, das für die beiden Schwestern selbst ebenso viele Überraschungen birgt wie für die Leserinnen und Leser.
Im Zentrum des Bildes steht ein Café in der Innerschweiz. Von hier aus werden die Personen auseinander und in die Welt hinauskatapultiert. Es wirkt eine unentrinnbare Zentrifugalkraft. Das Rätsel dieser starken Kraft macht die Lektüre spannend und man hofft, dass die Autorin eine überzeugende Begründung dafür bieten kann. Sie kann. Martina Meienbergs Roman bietet eine gepflegte Sprache, verblüffende Ideen und eine kohärente Komposition.