Kompetenzorientierung nach dem Zürcher Schulführungsmodell, modularer und flexibler Aufbau sowie verschiedene Einstiegsmöglichkeiten. Das sind die Eckwerte der neuen Schulleitungsausbildung. Sie ist nun in vollem Umfang etabliert, die ersten Module laufen.
Weil die Anforderungen an die Führung einer Schule seit Jahren ständig zunehmen, wurde das Konzept der Ausbildung für Schulleiter:innen auf allen Ebenen überarbeitet – nicht nur inhaltlich geschärft, sondern im Umfang erweitert und im Aufbau flexibilisiert. Neu können auch Teacher Leader, also Lehrpersonen mit Verantwortung in Projekten oder Bereichen, stufenweise den Weg Richtung Schulleitung gehen. Auch Manager:innen aus der Wirtschaft können mit einer Zusatzqualifikation ihre Führungserfahrung in der Schulleitung einsetzen. Und amtierende Schulleitungen sind eingeladen, ihre Kompetenzen punktuell zu stärken.
Die obligatorische Ausbildung für Schulleiter:innen wird seit Oktober 2022 im erweiterten DAS-Format (Diploma of Advanced Studies) durchgeführt, was zu einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren bei ECTS-Punkten führt. Neu können sich die Teilnehmenden mehr als die Hälfte der Module selbst zusammenstellen, je nach persönlichem Kompetenzprofil. Die Module sind offen. Wer (noch) nicht in der Schulleitungsausbildung ist, kann sich die erworbenen ECTS-Punkte für eine spätere Schulleitungsausbildung anrechnen lassen.
Ein Anliegen des neuen Gesamtkonzepts ist ein hoher Grad an Professionalisierung in der Schulführung. Thomas Minder, Leiter des schweizerischen Schulleitungsverbandes (VSLCH), sagt dazu: «Nur mit einem Bachelor oder einem CAS-Abschluss kann niemand einer derart verantwortungsvollen Rolle gerecht werden.» Er bezieht sich dabei auf ein komplexes Verständnis gesellschaftlicher, sozialer und pädagogischer Zusammenhänge. Das neue Konzept ist politisch breit getragen: Dem Zürcher Schulleitungsverband (VSLZH) war es ein grosses Anliegen, die Funktion entsprechend ihrem hohen Stellenwert weiterzuentwickeln. Auch die Erwartungshaltungen des Volksschulamtes des Kantons Zürich (VSA) und der Bildungsdirektion sind entsprechend. Myriam Ziegler, Leiterin des VSA, sagt dazu: «Die anspruchsvolle Aufgabe, eine Schule zu leiten, verlangt nach vielfältigen Kompetenzen und einer hohen Führungsqualität.» Auch Vera Lang, Präsidentin der Zürcher Schulpräsidien (VZS), unterstreicht den Anspruch auf hohe Professionalität und betont die Individualisierung in der Ausbildung: «Im DAS werden die bereits erworbenen Kompetenzen berücksichtigt, das ermöglicht eine zielgerichtete Ausbildung.»
Die hohe Erwartungshaltung trifft ebenso amtierende Schulleiter:innen. Für sie besteht neu die Möglichkeit, mit einem sogenannten Upgrade zu ihrer früheren CAS-Ausbildung den höheren DAS-Abschluss zu erreichen. Oder einzelne Module zu wählen zu Themen, die sie vertiefen wollen. Auch für sie geht es darum, sich im Sinne eines Advanced Trainings aufbauend zu qualifizieren.