Studierendenporträt

Dario Isenschmid studiert an der PH Zürich auf der Sekundarstufe I. Foto: Nelly Rodriguez

Die U-16-Mannschaft der Zurich Renegades hatte Anfang Saison 56:8 gegen die Thun Tigers verloren. Der Grossteil der Zürcher American-Football-Spieler war erst 13 oder 14 Jahre alt und den durchschnittlich zwei Jahre älteren Gegnern unterlegen. «Sie haben meine Jungs nur so herumgeschoben», erzählt Dario Isenschmid, Renegades-Trainer und Student auf der Sekundarstufe I. Dann habe das Team acht Wochen lang intensiv trainiert. Beim Wettkampf Ende Saison hätte es die Thuner beinahe geschlagen.

American Football ist Isenschmids Leidenschaft. Auf den Geschmack gekommen ist der 27-Jährige während seines Austauschjahres in Texas. Damals war er 18 und die meisten in seinem Team hatten bereits mehrere Jahre Spielerfahrung. «Ich war leicht übergewichtig. Doch dann habe ich abgenommen und schnell Fortschritte gemacht.» Genau dies fasziniert ihn an der Sportart: Es braucht Menschen mit unterschiedlichen Konstitutionen. Auch Spieler mit einer gewissen Körpermasse sind gefragt. Sie beschützen den Quarterback – die wichtigste Position im Team. «Das Spiel funktioniert nur, wenn jeder seinen Job macht.»

Der Football liess Isenschmid auch nach seiner Rückkehr in die Schweiz nicht los. Er spielte selber intensiv und trainierte mehrere Mannschaften. Während der Saison war er praktisch jeden Abend und jedes Wochenende unterwegs. Neben dem Studium wurde dies zu viel. Nun trainiert er nur noch die U16 und kann selber wegen mehrerer Verletzungen nicht mehr spielen. «Es ist eine Vollkontaktsportart mit erhöhter Verletzungsgefahr», räumt er ein. «Doch wir versuchen, einen sicheren Spielstil zu vermitteln.» Er selbst übt unterdessen andere Sportarten aus. Zurzeit arbeitet Dario Isenschmid an seiner Masterarbeit und sieht sich für den Sommer nach einer Stelle in einer Sek-B- oder -C-Klasse um. Dieses Niveau hat ihm im letzten Praktikum sehr entsprochen. «Das sind Jugendliche, die erlebt haben, dass sie nicht zu den Besten gehören.» Sein Ziel ist es, dass sie Freude an der Schule entwickeln und ihre Stärken entdecken. «Es ist wie im Football: Alle werden auf eine Art gebraucht.»