Mit 22 Jahren ist die Liebe ein grosses Thema. Einige sind in einer langjährigen Beziehung, andere rutschen von der einen in die nächste und wieder andere geniessen ihr Singleleben. Unterhalte ich mich über die Liebe, fällt früher oder später der Begriff Tinder. Ich verstehe kaum, weshalb einige meiner Freundinnen und Freunde so sehr von dieser App begeistert sind, und frage mich, ob ich zu altmodisch denke oder ob vielleicht etwas mit meiner Generation nicht stimmt.
Eine gute Beziehung beginnt doch mit Freundschaft und braucht viel Zeit, Zeit um die andere Person ohne grosse Erwartungen kennenzulernen. Stattdessen geht man auf Dates, um den richtigen Menschen zu finden, hat dabei unmenschlich hohe Ansprüche, die nicht erfüllt werden können, und macht sich selbst vermutlich auch zu viel Druck, perfekt zu sein. Manchmal geht es jedoch gar nicht um eine Beziehung, sondern bloss um eine gute Zeit. Das wäre nicht falsch, wenn es den anderen Menschen nicht verletzen würde. Ghosting treibt zum Beispiel viele in den Wahnsinn, doch viele tun es selbst, um sich rar und interessant zu machen.
Wenn man jemanden mag, weshalb sollte man ihn oder sie absichtlich ignorieren? Das ergibt für mich keinen Sinn, da Respekt Teil einer guten Beziehung sein sollte. Anstatt als Einzelsiegerin oder -sieger aus diesem Spiel hervorgehen zu wollen, sollten wir uns mehr auf das Miteinander fokussieren.