
Achtsamkeit in Schule und Bildung stellt eine Chance dar, den grossen vor uns liegenden Herausforderungen konstruktiv zu begegnen. Damit die transformierenden und verbindenden Qualitäten von Achtsamkeit in der Schule genutzt werden können, ist es notwendig, innezuhalten, hinzuschauen und Fragen zu stellen. Gelegenheit dazu bot die zweite internationale Tagung «Achtsamkeit in Schule und Bildung», die Ende September an der PH Zürich über die Bühne ging.
Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten sich an Workshops, folgten wissenschaftlichen Beiträgen, Keynote-Referaten sowie einer Roundtable-Diskussion. Viele Besucherinnen und Besucher liessen sich zudem an den zahlreichen Marktständen inspirieren. So war es denn auch der Mix aus wissenschaftlichem Diskurs und praxisorientierten Angeboten, welcher dazu führte, dass ein fundierter kritischer Austausch, eine fachliche Vernetzung und ein Gemeinschaftsgefühl entstehen konnten.
Zweifelsohne existiert bereits ein reichhaltiges und vielfältiges Angebot an Programmen, Materialien und Kursen zu Achtsamkeit im Bildungsbereich. Der Begriff Achtsamkeit wird dabei unterschiedlich ausgelegt und verstanden. Um Klarheit über das eigene explizite und implizite Verständnis des Begriffs zu gewinnen, wurden an der Tagung verschiedene Fragen aufgeworfen und diskutiert – etwa was genau unter Achtsamkeit zu verstehen ist, mit welcher Motivation Achtsamkeit praktiziert wird, welche Wirkungen davon zu erhoffen sind und inwiefern Achtsamkeit mehr als «nur» Beruhigung, Metakognition oder Empathie ist.
Die wissenschaftliche Befundlage wurde ebenso kritisch und differenziert unter die Lupe genommen. Gerade aufgrund der teilweise widersprüchlichen Ergebnisse der jüngeren Forschung waren sich die Fachleute einig, dass in Zukunft verschiedene Fragen zu klären sind: Welche Kompetenzen es beispielsweise braucht, um Achtsamkeit zu unterrichten. Oder wie mit dem Spannungsfeld zwischen der oft kompetitiven Leistungserbringung in der Schule und Achtsamkeit umgegangen werden kann. Aber auch inwiefern das Alter, die intrinsische Motivation, die regelmässige Praxis, die Schulhauskultur oder das Elternhaus eine Rolle spielen.
Inspiriert und getragen von einer gemeinsamen Motivation, Achtsamkeit in Bildung und Schule zu vertiefen, verliessen die Teilnehmenden die Tagung.