Wenn die Lichter ausgehen


Sind wir gewappnet für den Blackout? Ein Stromausfall legt alles lahm. Lancelot von Nasos Miniserie «Blackout» (2021, nach der Romanvorlage von Marc Elsberg) führt realitätsnah vor Augen, wie schnell in Ausnahmesituationen Zerstörung und Ohnmacht um sich greifen. Trotz hehrer Prinzipien sind wir nur einen Schritt von der Barbarei entfernt. Seine Geschichte sei Fiktion, betont Marc Elsberg im Nachwort seines Wissenschaftsthrillers (Blanvalet 2021). Aber während der Arbeit am Text sei die Wirklichkeit mehrmals von der Realität eingeholt worden.

Vergleichsweise ruhig beginnt es in Don DeLillos Roman «Die Stille» (Kiepenheuer & Witsch 2020). In einer New Yorker Wohnung wartet eine kleine Gruppe auf die Direktübertragung des Endspiels der American Football-League. Dann wird der Bildschirm schwarz. Über das Ausmass der Störung können die Anwesenden nur spekulieren. Denn ohne Strom sind sie von jeglicher Information abgeschnitten. Super-GAU statt Super Bowl?

Science-Fiction-Filme und Fernsehserien haben schon sämtliche Ursachen und Schreckensszenarien durchgespielt: Kriege, Meteoriten, Pandemien, Naturkatastrophen ebenso wie technische Pannen, menschliches Versagen oder Cyberangriffe. In seiner Studie «Blackout – nichts geht mehr» (Schüren 2022) hat der Medien- und Filmwissenschaftler Denis Newiak an die hundert Produktionen unter die Lupe genommen. Er zeigt auf, welche Erkenntnisse sich aus populärkulturellen Fiktionen ableiten lassen und präsentiert am Schluss eine praktische Checkliste, wie wir uns am besten auf den realen Blackout vorbereiten.