Studierendenporträt

Lucy Burri studiert ab Herbst an der PH Zürich auf der Sekundarstufe. Foto: Nelly Rodriguez

Wenn Lucy Burri das erste Mal vor einer Klasse stehen wird, ist sie möglicherweise gerade mal drei Jahre älter als die Schülerinnen und Schüler. Die 17-Jährige beginnt im September mit dem Studium auf der Sekundarstufe, wo bereits im ersten Jahr ein Praktikum ansteht. «Jugendliche interessieren mich mehr als kleine Kinder», sagt die Tochter einer Primarlehrerin. Zweimal hat sie ihre Mutter am Zukunftstag begleitet. Der Beruf sprach sie an, doch die Unterstufen-Kinder waren ihr etwas zu wild.

Dass auch Teenager schwierig sein können, ist ihr aber bewusst. Zu ihrem Berufswunsch hat auch die eigene Schulerfahrung beigetragen. «Ich hatte eine tolle Seklehrerin. Sie hatte einen super Kontakt zu uns.» Oft seien die Jugendlichen nach dem Unterricht bis zu einer Stunde länger geblieben, um mit ihrer Lehrerin zu sprechen, erzählt sie. «Ich will so werden wie sie.»

Nach zwei Jahren Sekundarschule wechselte Burri an die Kantonsschule Wattwil, wo sie im Juli mit der Maturität abschloss. Eine Option wäre auch ein Englisch-Studium gewesen. Im Gymnasium hat sie das bilinguale Profil gewählt. Nach langem Hin- und Herüberlegen kam sie zum Schluss, dass die PH ihr mehr Abwechslung bieten würde als ein Sprachstudium. Neben Englisch wählte sie die Fächer Geografie, Deutsch und Wirtschaft-Arbeit-Haushalt. «Ich freue mich, mehr über gesunde Ernährung zu lernen und mit den Jugendlichen zu kochen.»

Zurzeit lebt Lucy Burri noch bei ihren Eltern im St. Gallischen Dorf Oberbüren. Den Info-Nachmittag besuchte sie an der PH St. Gallen, die eigentlich viel näher bei ihrem Wohnort liegt als die PH Zürich. Für Zürich sprachen aber, dass ihr bester Kollege ebenfalls hier studiert, sowie der zentrale Standort mitten in der Stadt. Anfangs wird sie pendeln. Mit der Zeit möchte sie aber eine WG suchen und voll ins Studierendenleben eintauchen: «Ich freue mich darauf, hier neue Leute kennenzulernen.» Dass das Studium viel von ihr fordern wird, ist ihr klar. Für sie sei es auch ein wenig ein Ausprobieren, sagt sie: «Weil ich noch so jung bin, könnte ich mich im Notfall nochmals umentscheiden.»