«Wie werde ich gelebt haben?» Im Futur zwei über die eigene Endlichkeit nachzudenken, hat für Harald Welzer nichts Beklemmendes. Vielmehr soll damit die Zukunft als Raum von Möglichkeiten gedacht werden, statt wie so oft als Liste von Problemen, die unsere Gegenwart bedroht und die es deshalb möglichst zu vermeiden gilt. Um Neues zu denken, muss Altes aufgegeben werden.
Dem Gebot des ständigen Wachstums setzt der Soziologe und Direktor der Stiftung Futurzwei deshalb die Endlichkeit entgegen. Ausgelöst durch einen kürzlich erlebten Herzinfarkt erforscht er in seiner Collage persönliche und gesellschaftliche Phänomene des Abschiednehmens. Er besucht Menschen, die darin Meisterschaft erzielt haben, und sammelt Zukunftsprojekte. Das Buch eröffnet damit die inspirierende Frage – gerade für Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen über Zukunft nachdenken: Könnte es sein, dass alles anders gewesen sein wird?