Everything for everyone?

Every (Kiepenheuer & Witsch, 2021

Every, ein gigantischer Tech- und Onlineversandkonzern, durchdringt alle Bereiche des Lebens und hebt mit seinen Produkten die Privatsphäre auf. Die neue Mitarbeiterin Delaney Wells ist eine überzeugte Technikskeptikerin. Zusammen mit ihrem Verbündeten Wes Kavakian plant sie das Unternehmen von innen heraus zu zerschlagen und so die Menschen von der Totalüberwachung zu befreien.

Mit immer absurderen Ideen für neue digitale Produkte hofft Delaney, dass die Firma sich selbst diskreditiert. Alle Innovationen werden jedoch von der Every-Gemeinde begeistert begrüsst. Mit überraschenden Wendungen und entlarvenden Dialogen schafft Eggers einen lesenswerten dystopischen Thesenroman. Einzig die wiederkehrenden Detailbeschreibungen neuer Apps wirken etwas ermüdend, bis die Geschichte zum Ende hin an Fahrt aufnimmt. Der abschliessende Cliffhanger verspricht wohl eine Fortsetzung – man darf gespannt sein.

Dave Eggers. Every.
Aus dem Englischen von Klaus Timmermann und Ulrike Wasel.
Köln: Kiepenheuer & Witsch, 2021.
588 Seiten.