Jugend-GA künden: der pfeilförmige Cursor schwebt folgenschwer über diesen rot hinterlegten Lettern, ein widerwilliges Zögern verhindert den Druck auf die linke Maustaste. Mein Blick schweift weg von meinem Bildschirm, hin zu der dahinter aufgehängten Pinnwand, an der sich Bilder ausgelassener Zusammentreffen mit Freunden neben Zahlungserinnerungen und Arztterminen aneinanderreihen.
Ich bin dieses Jahr fünfundzwanzig geworden, ich stecke in der Metamorphose von Leichtsinn zur Ernsthaftigkeit, von «Natürlich bin ich nur Wochenaufenthalterin und gehe jedes Wochenende meine Familie besuchen» über «Okay, dann vereinbare ich meinen Zahnarzttermin eben selbst» zu «Mist, ich glaube, ich brauche eine eigene Hausratsversicherung».
Selbstverständlich wusste ich irgendwo in meinem Hinterkopf, dass es ein unausgesprochenes Ablaufdatum für die Jugend gibt, und ja, ich hätte spätestens durch die höheren Preise der SBB darauf kommen können, dass mich dieses Schicksal einholt.
Aber nun ist da dieser Knopf, der mich rot leuchtend daran erinnert, dass sich Entscheidungen, die ich selbständig treffen muss, fortan häufen werden. Am Ende habe ich den inneren Druck zu einem äusseren Klicken gewandelt, einfach nur, damit sich das Gedankenkarussell so weit verlangsamt, dass ich zumindest für heute aussteigen kann.
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