Der Buchtitel Prototyping Society repräsentiert durch dessen doppelte Bedeutung im Englischen den Inhalt des Buchs: Es wird eine Gesellschaft beschrieben, die fortlaufend Prototypen erzeugt und damit selbst verschiedene Prototypen der Gesellschaft hervorbringt.
Sascha Dickel verfolgt einen ethnografischen Ansatz: Nach flüssig geschriebenen eigenen Erfahrungen aus fünf verschieden Artefakten wie einem Makerspace, einem Design-Thinking-Workshop oder einer Testparty für eine neue App, nimmt der Autor Fahrt auf und taucht ein in die Tiefen der einzelnen Themen. Dabei gerät die Technologie selbst immer weiter in den Hintergrund der Ausführungen und deren Auswirkungen treten hervor. Prototyping Society ist kein Buch, das man beiläufig lesen sollte. Es regt zum Nachdenken über eine Gesellschaft an, in der Beiläufigkeit und Unvollständigkeit, aber auch Kreativität und Spontanität immer wichtigere Rollen spielen.