Studierendenporträt

Seit sie die Buchstaben kennt, schreibt Ladina Poik Geschichten. «Ich habe immer mega gern geschrieben», sagt die Studentin auf der Primarstufe. Nach diversen kürzeren Stücken wagte sie sich für die Maturarbeit an einen Roman. Das Buch mit dem Titel «23.45 – das Experiment» handelt von einem Forschungsprojekt, bei dem das Publikum am Ende eines Konzerts im Saal eingeschlossen wird. Die Arbeit erhielt an der Kantonsschule Ausserschwyz den ersten Preis.

«Es war sehr aufwendig», blickt die 23-Jährige zurück. «Vor der Publikation galt es, den Text vollständig zu überarbeiten. Danach layoute ich ihn selber und gestalte das Cover.» Der Roman ist im Antium-Verlag erschienen, den Poik zusammen mit ihrem ehemaligen Deutschlehrer und zwei Kolleginnen gegründet hat. Noch heute arbeitet sie dort ehrenamtlich als Layouterin. Die Richterswilerin ist auch eine passionierte Leserin: Sie verschlingt Romane und umgibt sich in ihrem Zimmer mit Büchern. «Ich liebe deren Haptik und Geruch.»

Ladina Poik studiert an der PH Zürich auf der Primarstufe.

Zum selber Schreiben kommt Poik in letzter Zeit jedoch kaum noch. Das Studium, die Arbeit in einem Kaffeehaus sowie diverse Vikariate halten sie auf Trab. Gerne möchte sie ihre Leidenschaft jedoch ihren Schülerinnen und Schülern weitergeben: «Das Unterrichten im kreativen Schreiben macht mir grossen Spass.» Poiks Lieblingsfach ist jedoch die Ethik. Kürzlich hat sie im Praktikum mit einer ersten Klasse über das Thema «anders sein» philosophiert. Die differenzierten Gedanken der Kinder überraschten und berührten sie. Die Diskussion über ethische Themen könne in ihnen viel Positives in Bewegung setzen, ist die angehende Lehrerin überzeugt. Dies empfindet sie als sinnstiftend. Eine wichtige Motivation, den Beruf zu ergreifen, waren die Erzählungen ihrer Mutter, die ebenfalls unterrichtet. Das Thema Ethik hat Ladina Poik nun auch für ihre Bachelorarbeit gewählt. Sie will den Faktoren auf den Grund gehen, welche das Philosophieren im Unterricht fördern oder erschweren. Das wissenschaftliche Schreiben falle ihr aber wesentlich schwerer als das literarische, gesteht sie: «Ich schreibe gern blumig, in verschachtelten Sätzen.»