Wie kann die Schulführung zu psychischer Gesundheit beitragen, um damit Einfluss für eine bessere Schule zu nehmen? Die Tagung Schulführung im kommenden November setzt sich mit diesem ganzheitlichen Prozess auseinander – eine Wechselwirkung aus physischen, sozialen und psychischen Aspekten.
Was ist eigentlich psychische Gesundheit? Bemerken Sie auch, dass dieser Begriff teilweise negativ konnotiert wird, vor allem im beruflichen Umfeld? Niemand ist nur körperlich gesund oder krank. Auch mental, durch unsere Denkmuster, subjektiven Lebensumstände oder Gefühle wird unser Wohlsein beeinflusst.
Psychische Gesundheit als Fundament
Psychische Gesundheit hat mit dem sozialen und kulturellen Lebenskontext zu tun und wie sich Menschen mit Herausforderungen auseinandersetzen, eigene Bedürfnisse verwirklichen und ihre Anliegen einbringen. Es geht darum, mit täglichen Anforderungen produktiv umzugehen und sein Leben eigenverantwortlich zu gestalten.
Psychisch gesunde Lehrpersonen meistern die intellektuellen und sozialen Anforderungen ihrer Arbeit angemessen, bringen sich mit eigenen Ideen und entsprechendem Engagement in die schulische Arbeit ein und bauen gute Beziehungen zu den Schülerinnen und Schülern auf. Ähnlich ergeht es den Schülerinnen und Schülern selber. Sie erledigen in psychisch gesunder Verfassung ihre Lernaufträge mit Aufmerksamkeit, Motivation und aktiver Beteiligung. Psychische Gesundheit ist das Fundament von Bildung in der Schule und damit ihrem Auftrag.
Verbundenheit und Zugehörigkeit nannte Peter Paulus von der Universität Lüneburg an der Impulstagung des Schulnetz 21 im letzten Jahr als Quelle für psychische Gesundheit. Er erwähnte in diesem Zusammenhang die Selbsterhaltung und die Selbstgestaltung als Aspekte für psychisches Wohlbefinden und betonte, dass es eine Frage der Balance sei, Anforderungen zu bewältigen und gleichzeitig sich selbst zu verwirklichen.
Balance ist gerade auch für Schulleitende eine grosse Herausforderung, denn die Aufgaben der Schulleitung sind komplex und energiezehrend, der Druck aus Veränderungen steigt, nicht zuletzt aus dem eigenen Anspruch heraus. Er oder sie möchte eine gute Schule haben, mit fröhlichen Schülern, guten Leistungen und engagierten Lehrpersonen. Um das leisten zu können, ist die persönliche Gesundheit die Basis. Schulleitungen haben eine Vorbildfunktion, denn der Führungsstil einer Schulleitung beeinflusst unmittelbar die Arbeitszufriedenheit, das Commitment und das Wohlbefinden der Lehrperson. Und die Gesundheit der Lehrperson wiederum hat direkten Einfluss auf die Qualität des Unterrichts.
Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit ermöglichen
Ziel der guten und gesunden Schule ist es, Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit durch die gesundheitsfördernde Gestaltung von Schulleben und Unterricht zu ermöglichen, heisst es im Argumentarium «Gesundheit stärkt Bildung» der PH Zürich und der HEP Vaud. Für die Arbeit von Schulleitungen bedeutet das oft einen Spagat zwischen der Fürsorge für die Mitarbeitenden und der Leistungserwartung im Schulalltag – auch für sich selbst. Wie sich diese Spanne zugunsten des ganzheitlichen Schulerfolgs gestalten lässt, dazu gibt die Tagung Schulführung Impulse und zeigt konkrete Handlungsoptionen auf.