Studierendenporträt

Vom Bett bis an den Schreibtisch ist es gerade mal einen Meter. In diesem engen Raum bewegt sich Tiziana Sachs zurzeit einen grossen Teil ihrer Tage. Die 21-Jährige hat im September 2020 mit dem Studium auf der Primarstufe begonnen und gehört somit zu jenen Studierenden, die das richtige Studierendenleben wegen der Pandemie noch gar nie richtig erlebt haben. «Es ist schwierig, immer diszipliniert zu arbeiten», sagt die Studentin aus Würenlos. Gerade in diesem ersten Wintersemester mit hohem Stoffdruck hätte eine Lerngruppe bestimmt geholfen. «Manchmal kam ich an meine Grenzen.» Die meisten ihrer Kolleginnen und Kollegen kennt sie nur mit Namen und Foto. Sogar bei Online-Diskussionsrunden oder Gruppenarbeiten schalte fast niemand die Kamera ein, bedauert sie.

Tiziana Sachs studiert an der PH Zürich auf der Primarstufe.

Als Ausgleich zu den vielen Stunden am Bildschirm geht Sachs regelmässig joggen und integriert die Aufträge des Fachs Bewegung und Sport in ihren Alltag. Hin und wieder trifft sie sich mit Freundinnen aus der Kantonsschulzeit zum gemeinsamen Lernen. Und am Mittag kocht sie jeweils zusammen mit ihren Eltern. Eine willkommene Abwechslung bieten auch die Praxistage, die sie zurzeit in einer ersten Klasse in Regensdorf absolviert. Weil gerade das Thema Bauernhof auf dem Programm steht, hat sie ihre Gesichtsmaske mit Tierchen verziert. «Die Kleinen sind herzig», sagt die angehende Lehrerin. Trotzdem fühle sie sich mehr zur Mittelstufe hingezogen. An ihren Kleiderschrank hat sie den Abschiedsbrief der fünften Klasse geklebt, wo sie im ersten Semester Praktikantin war. Um sich immer wieder ihre Motivation fürs Studium in Erinnerung zu rufen, hat sie gross darüber geschrieben: Reasons to teach. Trotz schwieriger Umstände kann Tiziana Sachs der Situation auch etwas Positives abgewinnen: Mit dem gegenwärtig zerstückelten Stundenplan wäre sie oft erst spät zuhause. Sie hofft, dass das Herbstsemester wieder im Präsenzunterricht stattfinden kann, und freut sich darauf, von den Sportangeboten des ASVZ zu profitieren und bei dem beliebten Studierendenanlass «Therabierbar» mitzuhelfen.

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