Inspiration für einen guten Sportunterricht

Ein ausgewogener, zeitgemässer Bewegungs- und Sportunterricht orientiert sich an den pädagogischen Perspektiven aus dem Lehrplan 21 wie etwa «Leistung», «Miteinander» oder «Gesundheit». Expertinnen und Experten der PH Zürich geben praktische Hinweise für die Praxis, die auf allen Stufen der Volksschule anwendbar sind.

  1. Rücksicht nehmen
    Gerade im Sport ist es essenziell, dass sich niemand ausgestellt fühlt. Machen Lehrpersonen klar, dass Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, trägt das zu einer guten und offenen Lernatmosphäre bei.
  2. Fehler dürfen sein
    Wenn ein Kind Angst vor einer bestimmten Bewegung hat, dann klappt es meist sowieso nicht. Denn Psyche und Motorik sind eng miteinander verbunden. Hier kann es helfen, klarzumachen, dass Fehler passieren dürfen oder es unterschiedliche Lösungen geben kann.
  3. Individualisierte Übungen
    In einem guten Unterricht werden sowohl kognitive wie motorische Körperfunktionen aktiviert. Wie gut dies gelingt, ist sehr unterschiedlich. Einige Kinder können schon ein Rad schlagen, andere noch nicht. Deshalb sollte jedes Kind auf seinem individuellen Leistungsniveau abgeholt werden. Ansonsten macht es keine neuen Lernschritte und wird demotiviert.
  4. Differenzierte Aufträge
    Intensive Lernprozesse brauchen aktivierende Lernaufgaben. Offene Spiel- und Lernaufgaben sind nicht nur anregend und zielorientiert, sie lassen auch eine Differenzierung innerhalb des gleichen Auftrages zu.
  5. Begeisterung aufnehmen
    Lehrpersonen können Elemente aus der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler in den Unterricht aufnehmen, sei es mit Wunschmusik, eigenen Projektideen, Tik-Tok-Dance-Challenges oder der direkten Aufnahme von Vorschlägen in Spielsituationen.
  6. Präzise planen
    Ist die Turnhalle voller Schülerinnen und Schüler, muss jede Handlung sitzen. Am besten überlegt man sich vorher, welches Material in welcher Reihenfolge benutzt wird. Im Idealfall spricht man sich mit der Lehrperson ab, welche die Halle als Nächste nutzt. Klare Regeln und vordefinierte Aufträge helfen, dass es nicht zu laut wird.
  7. Regie-Zeit einteilen
    Während des Unterrichts gibt es immer wieder Sequenzen, in denen die Kinder und Jugendlichen zuhören, Geräte aufstellen oder Anleitungen erhalten. Innerhalb einer Lektion sollte diese Zeit einen Drittel nicht übersteigen.
  8. Kooperative Methoden
    Werden Schülerinnen und Schüler mit einbezogen, steigert das die Motivation. Sie können sich etwa gegenseitig beim Klettern sichern, eine eigene Bahn mit Geräten gestalten oder sich beim Felgaufzug helfen. Durch die wechselseitige Unterstützung profitieren beide Seiten.

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