Ein neues Modell der PH Zürich zeigt die Merkmale eines kompetenzorientierten Unterrichts im Zyklus 1 auf. Dabei wird auf das Spiel der 4- bis 8-jährigen Kinder als verbindende Lernform zwischen dem Kindergarten und der Unterstufe fokussiert.
- Lernräume gestalten
Jede Klasse hat unterschiedliche Bedürfnisse. Im Kindergarten hat die Raumgestaltung eine lange Tradition. Sie nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder. Dieses Konzept soll in der Unterstufe weitergeführt werden. Der Raum wird zum 3. Pädagogen. - Angeleitete Sequenzen kurz und prägnant planen
Der Unterricht startet mit einer kurzen Einführung. Die Kinder lernen die Inhalte der kommenden Sequenz kennen. Ihre Lern- und Spielorte sowie die Lerngemeinschaften wählen sie häufig selbst aus. - Offene Aufgaben ermöglichen
Für intensive Lernprozesse braucht es aktivierende Lernaufgaben. Gute Aufgaben sind anregend und zielorientiert. Offene Spiel- und Lernaufgaben lassen eine Differenzierung innerhalb des gleichen Auftrags zu. - Anregende Spiel- und Lernumgebungen schaffen
Eine anregende Spiel- und Lernumgebung nutzt vielfältige Angebote, wie etwa ein mit den Kindern gestalteter Bewegungsparcours. Diese passen thematisch zum Input und bieten den Lerninhalt auf verschiedenen Niveaus an. So werden Angebote für alle Ansprüche geschaffen. - Spiel- und Lernbegleitung anbieten
Gemeinsam mit den Kindern kann auf die letzten Stunden zurückgeblickt werden. Die Lehrperson beobachtet ihre Klasse fortlaufend. Wenn ein Kind ins Stocken gerät, dann geht sie aktiv darauf zu. Oder hält sich bewusst zurück. - Gemeinschaftliches Lernen fördern
Erfolgreiche Spiel- und Lernprozesse benötigen Zeit. Am besten werden Spiel- und Lernphasen an einem Halbtag so eingeplant, dass sich intensive Spielsituationen entwickeln können. Die Zeitfenster sollten mindestens 45–60 Minuten dauern. Längere Spielphasen ermöglichen besonders anregende Interaktionen zwischen einzelnen Kindern. - Reflexion über Lern- und Spielprozesse anleiten
Das Begründen und Argumentieren spielt im offenen Unterricht eine zentrale Rolle. Deshalb ist es wichtig, nach jeder Spielphase eine Reflexion einzuplanen. Dabei äussern die Kinder ihre Erfahrungen und Gefühle und werden sich ihrer Lernschritte bewusst. Dieser Austausch fördert den kindlichen Lernprozess. - Lernfortschritte dokumentieren
Lernprozesse lassen sich auf unterschiedliche Weise dokumentieren: Ein Lernportfolio gehört dazu, ein Lerntagebuch oder eine Schatzkiste. Die gezielte Dokumentation strukturiert verschiedene Beobachtungen, fasst sie zusammen und ordnet sie. Dabei werden Aussagen, Hypothesen und Fragen ausformuliert. So wird ein Kenntnisstand ausgeführt, es werden aber zugleich auch neue Erkenntnisse gewonnen.