Ich bin jetzt 26. Rein mathematisch und ganz offiziell gehe ich also so ganz langsam auf die 30 zu. Und ich merke, dass das immer mehr ein Thema wird – bei mir genauso wie in meinem Umfeld. Ich merke, dass wir vermehrt Sätze fallen lassen wie «Man wird halt nicht jünger, hä» oder «Irgendwie bekomme ich langsam Falten auf der Stirn» und «Mich hat schon wieder ein 18-Jähriger gesiezt». Dabei scheinen mir die oft mit einem etwas nervösen Lachen ausgesprochenen Sätze meist so, als würden sie ein kleines bisschen Panik auslösen – Panik vor dem Älterwerden.
Aber wenn ich dann in einer ruhigen Minute über diese leichte Panik nachdenke, scheint sie mir plötzlich doch unbegründet. Eigentlich geniesse ich es nämlich, älter zu werden – ich geniesse das Selbstvertrauen, das Selbstbewusstsein, die spannenden Menschen in meinem Umfeld, die Selbstbestimmung und mein wachsendes Durchsetzungsvermögen. Und ja, ich führe all diese Dinge in diesen Momenten monokausal auf mein Älterwerden zurück – und fühle mich dann so erwachsen und reif, dass ich die Panik meines Umfeldes nur müde belächeln kann.
Aber dann sitze ich manchmal auch wieder auf meinem Sofa, betrachte meine braun gewordenen Balkonpflanzen, öffne die Mahnung vom Steueramt und denke mir: Okay, das mit dem Erwachsenwerden üben wir besser noch ein bisschen. Und das mit dem Belächeln lassen wir auch lieber sein …
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