Deutschlernen – ein Kampf, der niemals ganz gewonnen werden kann. Davon schreibt Abbas Khider in seinem «endgültigen Lehrbuch», einer Satire auf die deutsche Sprache und das Leben als Flüchtling in Deutschland.
1973 in Bagdad geboren floh Khider 1996 aus dem Irak. Nach Jahren auf der Flucht lebt er seit 2000 in Deutschland, wo er Literatur und Philosophie studierte. In seinem Buch verwebt Khider autobiografische Schilderungen mit Vorschlägen zur Vereinfachung der deutschen Sprache. Die Deklination soll abgeschafft und der Satzbau vereinfacht werden. Das leuchtet ein: Die vereinfachte Sprache wäre schneller gelernt als das heutige Deutsch. Während der «ernsthafte sprachwissenschaftliche Schwachsinn» amüsiert, machen die eingeflochtenen Berichte über alltägliche Erfahrungen eines Flüchtlings betroffen. Die Satire macht die Beschreibungen von Konfrontation mit Rassismus oder ständiger Kontrolle durch die Polizei nicht einfacher verkraftbar. Das Gegenteil ist der Fall. Und das ist auch gut so.