«Es ist sicher ein Vorteil, dass ich den Schulalltag kenne»

Christine Neresheimer Mori, Leiterin Primarstufe an der PH Zürich

Akzente: Sie leiten seit Anfang Jahr die Primarstufe der PH Zürich: Welche Themen stehen in den kommenden Monaten im Fokus Ihrer Arbeit?
Neresheimer Mori: Ein Schwerpunkt ist die Weiterentwicklung unserer digitalen Lehr- und Lernplattformen. Ein weiteres Thema ist die Nachwuchsförderung. An der PH Zürich steht auf der Primarstufe bald eine grössere Pensionierungswelle an. Hier gilt es rechtzeitig gute Fachleute zu rekrutieren.

Sie haben selber lange Jahre unterrichtet. Wie profitieren Sie in Ihrer jetzigen Tätigkeit von dieser Praxiserfahrung?
Es ist sicher ein Vorteil, dass ich den Berufsalltag der künftigen Lehrpersonen kenne – dass man beispielsweise flexibel reagieren muss, wenn nach der Pause ein Kind Nasenbluten hat und man nicht mit der geplanten Lektion beginnen kann. Oder wie es sich anfühlt, ein schwieriges Elterngespräch zu führen.

Die Studierendenzahlen steigen seit längerem jedes Jahr an. Wie werten Sie diese Entwicklung?
Mich überrascht das nicht. Die Arbeit mit Kindern ist eine grosse Bereicherung. Wenn ein Kind endlich den Zehnerübergang verstanden oder den Purzelbaum geschafft hat, dann ist das ein ausgesprochen gutes Gefühl. All dies verleiht dem Lehrberuf eine Sinnhaftigkeit, die es wohl nicht in vielen Berufen gibt.

Welche Tipps geben Sie Ihren Studentinnen und Studenten mit auf den Weg in die Praxis?
Bleibt neugierig, kreativ und agil, übernehmt Verantwortung und betrachtet Eltern als Sparringpartner. Und seid warmherzig und freundlich zu den Schülerinnen und Schülern, auch wenn sie euch manchmal aus der Fassung bringen.