Acht Schritte für eine kompetenzorientierte Planung

Erfahrene Lehrpersonen haben die einzelnen Schritte der Unterrichtsplanung grösstenteils automatisiert und planen dabei vieles intuitiv richtig. Für einen kompetenzorientierten Unterricht, der auf das Lernen der Schülerinnen und Schüler fokussiert, gilt es einige Aspekte der Planung bewusst zu überprüfen. Eine Checkliste in acht Schritten.

  1. Lernräume offen gestalten
    Fact: Starr zugeteilte und unflexible Arbeitsplätze unterstützen das Lernen nicht optimal.
    Check: Bietet die geplante Raumgestaltung tatsächlich ein vielfältiges Angebot an Lernmöglichkeiten? Ermöglicht sie ein selbständiges Handeln der Schülerinnen und Schüler?
  2. Angeleitete Sequenzen kurz und prägnant planen
    Fact: Angeleitete Inputs der Lehrpersonen sind häufig zu lang und die aktiven Lernzeiten der Schülerinnen und Schüler dementsprechend zu kurz.
    Check: Ist die Einführung nicht länger als nötig? Sind Inputs kurz und prägnant, klar strukturiert und anregend?
  3. Offene Aufgaben ermöglichen
    Fact: Die offene Aufgabe steht im Zentrum des kompetenzorientierten, binnendifferenzierten Unterrichts.
    Check: Lassen meine Aufgabenstellungen verschiedene Lösungswege und damit individuelle Lernprozesse auf unterschiedlichen Niveaus zu? Können Schülerinnen und Schüler ihre Problemlösung schulen?
  4. Anregende Lernumgebungen schaffen
    Fact: Die Lernumgebung trägt entscheidend zur Motivation und kognitiven Entwicklung der Lernenden bei.
    Check: Macht die Umgebung Lust zum Lernen? Bietet sie Angebote für eine Vertiefung des Themas? Bietet der Unterricht eine methodische Variantenvielfalt mit Angeboten wie Werkstattunterricht oder Lernparcours?
  5. Vielseitige Lernbegleitung anbieten
    Fact: Die veränderte Rolle der Lehrperson hin zum Lerncoach hat Konsequenzen für die Planung.
    Check: Habe ich ein genügend grosses Repertoire für die Lernbegleitung? Rege ich zum Beispiel zum lauten Denken an, etwa zum Nachdenken über Vor- und Nachteile eines Vorgehens? Führe ich in der Klasse Strukturen der Selbsthilfe ein?
  6. Gemeinschaftliches Lernen fördern
    Fact: Kollektive Lernformen fördern soziale Kompetenzen und das Lernen von Peers, über welches Schülerinnen und Schüler wichtige Lernfortschritte machen.
    Check: Werden in meinem Unterricht unterschiedliche Sozialformen und kooperative Lernformen angeregt? Beziehe ich dabei altersspezifische Gruppendynamiken in die Planung mit ein?
  7. Reflexion über Lernprozesse anleiten
    Fact: Wird die Zeit am Ende einer Lektion knapp, fällt die Besprechung der Lösungsfindung häufig weg.
    Check: Plane ich genügend Zeit für die Reflexion der Lernstrategien und Lernprozesse ein? Setze ich diese im Unterricht konsequent um?
  8. Beurteilung transparent einplanen
    Fact: Bei einer guten Planung wird die Beurteilung der Lernprozesse nicht erst im Nachhinein entwickelt.
    Check: Weiss ich schon von Beginn an, wie ich die erworbenen Kompetenzen am Schluss überprüfen will? Ist dieser Prozess der Beurteilung auch für die Schülerinnen und Schüler transparent?