Die PH Zürich arbeitet bei einer Vielzahl ihrer Forschungsprojekte eng mit Schulen zusammen. Dabei werden die gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse so aufgearbeitet, dass sie von den Lehrerinnen und Lehrern im Schulalltag genutzt werden können. Ein Überblick über vier ausgewählte Projekte.
Partizipation in der Schule stärken
In dem Projekt wird untersucht, wie Partizipation von Schülerinnen und Schülern in Schulen verstanden und umgesetzt wird. Dabei führte das Forschungsteam in fünf Schulen Befragungen sowie Beobachtungen des Schulalltags durch. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schülerinnen und Schüler insbesondere im ausserunterrichtlichen Bereich mitbestimmen und während des Unterrichts wenig Partizipation stattfindet. Das Forschungsteam fasste die Ergebnisse zuhanden der teilnehmenden Schulen in einem Bericht zusammen und führte mit den Schulteams Workshops durch. Dabei wurden die Resultate gemeinsam mit den Schulteams und den Lernenden diskutiert, interpretiert und daraus Massnahmen für die Schulentwicklung abgeleitet. Zudem erhielten alle Schulen im Kanton Zürich eine Projektzeitung mit den wichtigsten Ergebnissen.
Planungshilfen zur Gesundheitsförderung und Prävention
Im neuen Lehrplan 21 ist Gesundheit als überfachliches Thema unter der Leitidee «Bildung für Nachhaltige Entwicklung» verankert. Im Rahmen des Forschungs- und Entwicklungsprojekts haben Dozierende aus Forschung, Aus- und Weiterbildung Planungshilfen zur lehrplanbasierten Umsetzung von Themen der Gesundheitsförderung und Prävention im Unterricht erarbeitet. Dazu führte das Forschungsteam zur bestmöglichen Abstimmung der Planungshilfen auf die Bedürfnisse im Schulfeld schriftliche Befragungen und Interviews mit Lehrpersonen, Schulleitungen und Mitarbeitenden von Fachstellen durch. Die Planungshilfen werden an der PH Zürich in der Aus- und Weiterbildung eingesetzt und sind für alle auf einer Online-Plattform zugänglich.
Pädagogische Zuständigkeiten an Tagesschulen
Das Projekt untersucht, wie in Tagesschulen pädagogische Zuständigkeiten zwischen Lehr- und Betreuungspersonen ausgehandelt werden. Dazu führten die Forschenden in vier Schulen, die erst seit kurzem als Tagesschulen geführt werden, Interviews durch. Dabei zeigte sich, dass durch die neuen Formen der Zusammenarbeit unklare Verantwortlichkeiten entstehen. Dabei besinnen sich Lehr- und Betreuungspersonen einerseits auf ihren traditionellen Berufsauftrag und grenzen sich von berufsfremden Tätigkeiten ab. Andererseits nehmen sie in Bezug auf das gemeinsame pädagogische Handeln aber auch Entwicklungsmöglichkeiten wahr. Die teilnehmenden Schulen wurden während des Projekts laufend mit einem Newsletter über den Stand der Forschung sowie über Ergebnisse und Publikationen informiert und erhielten schulspezifische Rückmeldungen. Weiter fanden gemeinsame Auftritte an Tagungen und Kongressen statt.
Integrative Förderung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten
Das Unterrichten von Schülerinnen und Schülern mit Verhaltensauffälligkeiten zählt zu den zentralen Herausforderungen im Alltag von Lehrpersonen. Im Rahmen des Forschungsprojekts werden gemeinsam mit einer Vielzahl an Schulen schwierige Schulsituationen mit auffälligen Kindern anhand wissenschaftlicher Methoden analysiert. Die Schulen planen anschliessend zusammen mit den Forschenden der PH Zürich geeignete Massnahmen zur Bewältigung dieser Situationen. Durch diese enge Zusammenarbeit können die beteiligten Schulen und Lehrpersonen gezielt und praxisnah in ihrer Kompetenz im Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten gestärkt werden.