«Making Citizens – Politische Bildung in der Schule» – unter diesem Titel fand am 1. November der Hochschultag der PH Zürich statt. Bildungsdirektorin Silvia Steiner betonte in ihrer Begrüssung die Wichtigkeit, dass Kinder und Jugendliche in der Schule das Rüstzeug für die Teilnahme an unserer Demokratie vermittelt bekommen. «In einer direkten Demokratie kann man die Bedeutung der politischen Bildung nicht hoch genug schätzen», sagte sie.
Im ersten Beitrag zum Thema warf Rektor Heinz Rhyn zuerst einen Blick in die Vergangenheit. Die Volksschule und die moderne Demokratie hätten sich im 19. Jahrhundert in der Schweiz nicht zufällig gemeinsam entwickelt, betonte Rhyn, denn ohne Bildung sei eine mündige Ausübung der demokratischen Rechte undenkbar. Im Anschluss an seine Ausführungen zu den aktuellen Herausforderungen der Demokratie hob er die Bedeutung und die Verantwortung der Schulen und damit auch der Lehrerinnen- und Lehrerbildung für deren Zukunft hervor. Alle Hoffnungen auf die Bildungseinrichtungen abzustellen, sei jedoch vermessen: «‹Making Citizens› ist und bleibt ein Gesellschaftsprojekt», betonte Heinz Rhyn.
Nach dem Referat des Rektors zeigte Beatrice Bürgler, Dozentin für Fachdidaktik Geschichte und Politische Bildung an der PH Zürich, wie Politische Bildung in der Ausbildung von Lehrpersonen verankert ist. Sie legte dar, wie an der PH Zürich das Politikbewusstsein sowie das Politikverständnis der Studentinnen und Studenten in verschiedenen Modulen gefördert werden. So würden beispielsweise im Modul «Politik verstehen – Zukunft gestalten» aktuelle politische Fragen diskutiert. «Es wird dabei nach beteiligten Akteuren gefragt, nach deren Interessen und Wertvorstellungen oder auch der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert das Thema ‹Nachhaltige Entwicklung› in poli-
tischen Debatten einnimmt», so Beatrice Bürgler.
Wie Politische Bildung im Schulalltag umgesetzt werden kann, zeigte anschliessend ein Filmbeitrag aus der Primarschule Steiacher in Brüttisellen. Die Schule gewährt ihren Schülerinnen und Schülern seit Jahren weitreichende Mitspracherechte.
Im zweiten Teil der Veranstaltung wurden traditionsgemäss die Studienpreise der Stiftung Pestalozzianum für herausragende Arbeiten sowie der Bildungspreis der PH Zürich vergeben. Letzterer geht an die Leiterin des Marie Meierhofer Instituts für das Kind, Heidi Simoni. Sie erhält den Preis für ihr langjähriges Engagement im Bereich der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (siehe Interview).