«Die Bedarfssituation in der Schule ist bei der Wahl wichtig»

Thomas Jenny

Thomas Jenny, Leitung Facherweiterung Sek I an der PH Zürich

Akzente: Wer kann an der PH Zürich ein Facherweiterungsstudium absolvieren?

Jenny: Wir sprechen mit dem Angebot sämtliche Lehrpersonen auf der Primar- und Sekundarstufe an, die ein zusätzliches Fach unterrichten möchten. Die Ausbildung wird auf beiden Stufen berufsbegleitend absolviert. Auf der Primarstufe beträgt der Umfang sechs ECTS-Punkte. Das Studium verteilt sich hier auf eine Intensivwoche und auf Lehrveranstaltungen zu Randzeiten während zwei Semestern. Auf der Sekundarstufe umfasst das Studium eine fachwissenschaftliche und eine fachdidaktische Ausbildung. Dabei werden 30–40 ECTS-Punkte erworben. Sämtliche Lehrveranstaltungen finden zu fixen Zeiten statt. Dies ermöglicht den Lehrpersonen eine langfristige Planung.

Wie stark werden die Angebote genutzt?
Die Nachfrage ist seit langem hoch.
Auf den kommenden Herbst haben sich auf der Primarstufe 230 Personen angemeldet und auf der Sekundarstufe sind es rund 45 Personen. Dies ist aufgrund des hohen Zeitaufwands insbesondere auf der Sekundarstufe eine beträchtliche Anzahl.

Welche Fächer werden am häufigsten belegt?
Auf der Primarstufe sind es neben Sport momentan unsere Angebote zu den erweiterten Fachprofilen Religion/Kultur/Ethik sowie Textiles und technisches Gestalten. Auf der Sekundarstufe werden Deutsch, Mathematik sowie Englisch und Französisch stark nachgefragt. Wichtig bei der Wahl ist neben der eigenen Affinität zum Fach die Bedarfssituation in der Schule. So werden insbesondere jene Fächer gewählt, die im Schulhaus von niemandem
oder von zu wenig Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden können. Dies betrifft auf der Sekundarstufe neben den genannten Fächern auch Sport, Handarbeit oder Hauswirtschaft, wo zurzeit viele sogenannte Monofachlehrpersonen vor der Pensionierung stehen und durch eine Regelklassenlehrperson ersetzt werden müssen.