«Erwachsene beim Lernen zu begleiten, ist eine Bereicherung»

Mirjam Beglinger, Leitung «Fachbegleitung am Arbeitsort» an der PH Zürich.

Akzente: Was sind Fachbegleitende und welches sind ihre wichtigsten Aufgaben?

Beglinger: Fachbegleitende sind erfahrene Lehrpersonen, die berufseinsteigende Lehrpersonen in den ersten beiden Jahren nach Ab­schluss des Studiums in der Praxis begleiten. Sie sind Ansprechperson für Fragen, die im Berufsalltag auftauchen, etwa zur Gestaltung von Elternabenden, zur Klassenführung oder zur Integration im Team.

Akzente: Welche Elemente umfasst an der PH Zürich die Weiterbildung «Fachbegleitung am Arbeitsort»?
Beglinger: Die Weiterbildung umfasst zehn Veranstaltungen und dauert zwei Jahre. Der Fokus liegt auf Themen wie «Rolle und Haltung», «Gesprächsführung» und «Zusammenarbeit im Team». Während einige Inhalte vorgegeben sind, setzen die Teilnehmenden auch zwei individuelle Schwerpunkte, etwa «Stärken stärken» oder «Klassenführung».

Akzente: Was sind die Voraussetzungen, um eine Fachbegleitung zu übernehmen?
Beglinger: Angesprochen sind Lehrpersonen mit mindestens drei Jahren Berufserfahrung, die Interesse daran haben, berufseinsteigende Lehrpersonen in ihrer professionellen Entwicklung zu begleiten, und die bereit sind, sich mit den Herausforderungen als Fachbegleitung auseinanderzusetzen. Viele Fachbegleitende empfinden es als bereichernd, nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene beim Lernen zu begleiten. Möchten Lehrpersonen eine Fachbegleitung übernehmen, können sie sich an ihre Schulleitung wenden. Diese meldet sie schliesslich zur Weiterbildung an.

Akzente: Stehen den Schulen durchgehend ausreichend Fachbegleitende zur Verfügung?
Beglinger: Aufgrund der teilweise hohen Fluktuation im Schulfeld ist es für Schulleitende immer wieder eine Herausforderung, den Bedarf decken zu können. Entsprechend ist die Nachfrage an Weiterbildungsplätzen hoch. Zurzeit bilden wir jährlich rund 160 Fachbegleitende aus.