
Vielseitige Perspektiven auf das Thema Tagesschule: Maria Aebi, Gabriela Kohler-Steinhauser, Rachel Guerra, Andreas Baumann (v.l.). Foto: Reto Klink
Ende Januar fand an der PH Zürich die Tagung «Tagesschule 2018 – Kinder und Jugendliche im Fokus» statt. Den Auftakt machten die eingeladenen Funktionsträgerinnen und Funktionsträger aus Schule, Betreuung, Amt und Elternvertretung. Maria Aebi, Leiterin der Berner Tagesschule Schwabgut, hielt fest, dass gute Beziehungen massgebend für die Leistungs- und Lernfähigkeit der Kinder sind. Zudem sei das aktive Mittragen der «Philosophie Tagesschule» aller Involvierten essenziell: der Betreuungs- und Lehrpersonen, jedoch auch der Kinder, Familien und Gemeinden.
Andreas Baumann, ehemaliger Schulleiter der Zürcher Tagesschule Albisriederplatz, wies darauf hin, dass die Tagesstrukturen nicht parallel zum Unterricht entwickelt werden sollten. Lehrpersonen und Betreuungspersonen sollten stattdessen interdisziplinär agieren.
Die Sicht der Bildungsbehörden vertrat Rachel Guerra vom Schulamt des Fürstentums Liechtenstein. Auch sie betonte die Wichtigkeit einer wertschätzenden und fördernden Zusammenarbeit. Bei den Tagesschulen ginge es nicht allein um ein Angebot für arbeitende Eltern, sondern vielmehr um eine «qualitative Mehrzeit», bei der die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen im Zentrum stehen.
Als Präsidentin der Kantonalen Elternorganisation Winterthur brachte Gabriela Kohler-Steinhauser die Sicht der Eltern ein. Sie schilderte die nicht immer einfache Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie und wies auf die Wichtigkeit hin, dass auch die Bedürfnisse der Kinder und ihrer Eltern bei der Einführung der Tagesschulen abgeholt werden sollten.
Im folgenden Programmpunkt stellte Frank Brückel, Dozent und Berater an der PH Zürich, das kürzlich abgeschlossene Projekt «Qualität in Tagesschulen» (QuinTaS) vor. Das Team um Frank Brückel widmete sich darin der Frage, was gute Qualität in Tagesschulen bedeutet. Aus dem Projekt ging hervor, dass sich gute Tagesschulen unter anderem durch gemeinsam erarbeitete, schulspezifische Ziele sowie durch interessenorientierte Angebote für Kinder und Jugendliche auszeichnen. Basierend auf seinen Erkenntnissen entwickelte das Projektteam praxisnahe Unterlagen. Diese unterstützen Tagesschulen dabei, die Qualität ihrer Angebote partizipativ weiterzuentwickeln.
Anschliessend hatten die 300 Teilnehmenden die Möglichkeit, einen von insgesamt 13 Workshops zu besuchen. Im Rahmen von Vorträgen und Diskussionsrunden wurden dabei der Aufbau und die Weiterentwicklung von Tagesschulen, aber auch Aspekte wie Raumdesign, altersgerechte Angebotsgestaltung oder Personalplanung thematisiert