Sarina Bernhard hat sich in ihrer Masterarbeit  mit dem Titel «Bekämpfung von Schulabsentismus – Ansätze und Ideen aus der Sicht von Jugendlichen» mit dem Thema Schwänzen befasst. Die Ergebnisse der PISA-Studie aus dem Jahr 2015 haben gezeigt, dass fast jeder zweite Schüler und jede zweite Schülerin in der Schweiz im Verlauf der Schulkarriere schon einmal die Schule geschwänzt hat. Massnahmen dagegen zu ergreifen sei jedoch schwierig, da die Gründe fürs Blaumachen sehr individuell sind, so Sarina Bernhard. Die Schülerschaft und der grösste Teil der Lehrerinnen und Lehrer seien der Meinung, dass das «Schwänzverhalten» von Schülerinnen und Schülern nur limitiert beeinflusst werden könne. Zudem herrsche unter den Pädagoginnen und Pädagogen teilweise eine gewisse Ratlosigkeit, wie auf Abwesenheit reagiert werden solle. Man sei sich jedoch einig, dass gehandelt werden müsse.
Ziel der mit dem diesjährigen Studienpreis der Stiftung Pestalozzianum und der Pädagogischen Hochschule Zürich ausgezeichneten Abschlussarbeit war es, die Problematik des Schulabsentismus aus der Sicht der Schülerinnen und Schüler zu betrachten. Sarina Bernhard wollte die Umstände benennen, die innerhalb einer Institution verändert werden müssen, um die Schule attraktiver zu gestalten. Dadurch solle das Schulschwänzen weniger und im besten Fall gar nicht mehr vorkommen. In der Fragestellung thematisiert die Autorin einerseits, welche Gründe aus Sicht der Schü-lerinnen und Schüler zu Schulabsentismus führen und andererseits, welche Präventionsmassnahmen auf der institutionellen Ebene als wirkungsvoll erachtet werden. Um verschiedene Meinungen und Vorschläge zum Thema einzuholen, hat die Autorin Gruppeninterviews durchgeführt. Vier bis sechs Schülerinnen und Schüler aus der Volks-schule, der Berufswahlschule oder Lehrlinge der Berufsschule gaben dabei Auskunft über ihre Erfahrungen mit dem Schwänzen. Anschliessend haben die Befragten einen Fragebogen zu ihrer Person und dem persönlichen Schwänzverhalten ausgefüllt.
Das Ergebnis der  Befragung war eindeutig: «Kein Bock auf Schule!» und «Die Schule ist langweilig!» hiess es, wenn nach dem Grund fürs Blaumachen gefragt wurde. Bei genauerem Nachfragen stellte sich jedoch heraus, dass tiefer liegende Ursachen dafür verantwortlich sind: Zum einen kann eine schlechte Schüler-Lehrer-Beziehung zu Absentismus führen, zum anderen wirken sich mangelndes Interesse an der Schule oder eine Über- oder Unterforderung negativ auf die Schulmotivation aus. Um die Absenzen zu reduzieren, schlagen die Jugendlichen vor, dass die Lehrerin oder der Lehrer mit den «Schwänzenden» das Gespräch sucht. Gleichzeitig beschreiben die Befragten aber auch Bestrafungen, wie zum Beispiel das Schulzimmer putzen oder Nachsitzen, als gute Massnahmen. Wichtiger ist ihnen jedoch, dass die Schul- und Unterrichtsqualität gesteigert wird, eine gute Beziehung zur Lehrerin oder zum Lehrer aufgebaut wird und eine angenehme Atmosphäre herrscht.