Mit Praxiszentren die Zusammenarbeit stärken

Die PH Zürich entwickelt ihre berufspraktische Ausbildung weiter. Im neuen Modell absolvieren die Studierenden ihre Praktika künftig in sogenannten Praxiszentren. Die beteiligten Schulen arbeiten dabei eng mit der PH Zürich zusammen. Dies bringt für beide Seiten Vorteile.Die Kooperation mit dem Schulfeld ist für die PH Zürich von grossem Wert. Nur dank dem Engagement der beteiligten Schulen ist es überhaupt möglich, die umfangreichen Praxiseinsätze zu realisieren. Nun möchte die PH Zürich diese Zusammenarbeit ausbauen und intensivieren. Das neue Konzept sieht vor, das heutige Modell der Kooperationsschulen weiterzuentwickeln.
Kooperationsschulen bestehen in der Regel aus einem geleiteten Verbund von Lehrpersonen mehrerer Schuleinheiten einer Gemeinde. Die sogenannten Kooperationsschulleitenden sind dabei zuständig für die Organisation der Praktika im ersten Studienjahr. Diese seit über zehn Jahren bewährte Kooperationsform in der berufspraktischen Ausbildung wird nun auf die weiteren Semester ausgedehnt. Zurzeit absolvieren die Studierenden die Praktika ab dem zweiten Ausbildungsjahr an verschiedenen Orten. Künftig werden sie ihre Praxiseinsätze während des gesamten Studiums in Praxiszentren absolvieren.

Zugang zu aktuellem Wissen
Ein Praxiszentrum besteht wie die Kooperationsschule aus einer oder mehreren Schuleinheiten. Geleitet wird es von einer ausgewählten Lehrperson, welche die mit der Leitung verbundene Funktion der sogenannten Praxismentorin oder des Praxismentors übernimmt. Diese sind wie aktuell Kooperationsschulleitende für die Organisation der Praktika zuständig. Hinzu kommt die Betreuung der Studierenden und der Praxislehrpersonen. Als solche werden jene Lehrpersonen bezeichnet, welche die Praktika durchführen. Praxismentorinnen und -mentoren sind im Teilpensum an der PH Zürich angestellt und absolvieren eine spezifische Weiterbildung im Rahmen eines «Certificate of Advanced Studies» (CAS). Darin erwerben sie zusätzliche Qualifikationen, unter anderem im Bereich Coaching und Beratung sowie in der Unterrichtsentwicklung. Von diesen Kompetenzen profitiert letztlich die gesamte Schule. So kann das Expertenwissen der Praxismentorinnen und -mentoren beispielsweise in Projekte zur Unterrichtsentwicklung an den Schulen einfliessen.
Die Praxiszentren werden bei der Durchführung der Praktika intensiv mit der PH Zürich zusammenarbeiten. Dazu werden regelmässige Treffen in den Schulen und an der Hochschule stattfinden. Daran beteiligt sind Studierende, Dozierende der PH Zürich aus den Bereichen Fachdidaktik und Bildungs- und Erziehungswissenschaften, die Praxismentorinnen und -mentoren sowie Praxislehrpersonen. Durch diese kontinuierliche Arbeitsbeziehung erhalten die Schulen direkten Zugang zu aktuellem Wissen aus der Hochschule. Die PH Zürich kann ihrerseits Inputs aus dem Praxisfeld für Weiterentwicklungen nutzen.
Einen Gewinn bedeutet die enge Anbindung insbesondere auch für die Studierenden. Sie werden künftig mehrere Praktika an der gleichen Schule absolvieren. Dies ermöglicht vertiefte Einblicke in den Berufsalltag der Lehrerinnen und Lehrer. Die Studentinnen und Studenten erhalten so die Gelegenheit, in Bereichen auch ausserhalb des Unterrichts mitzuwirken. Dadurch lernen sie die Anforderungen des Berufs in ihrer ganzen Breite kennen.

Vorbereitungen laufen
Die Einführung von Praxiszentren wird gemeinsam mit einer Reihe von Pilotschulen entwickelt: Auf der Sekundarstufe I wurde im Herbst 2017 mit zwei ersten Pilotpraxiszentren gestartet. Der Zeitplan sieht vor, dass ab dem Schuljahr 2018/19 auf der Kindergarten-, der Primar- sowie der Sekundarstufe I je zwei bis drei weitere Pilotpraxiszentren dazukommen. Zurzeit finden erste Gespräche mit interessierten Schulen statt.

 

Informationen für Schulen, die sich als Pilotpraxiszentrum bewerben möchten: tiny.phzh.ch/praxiszentren