Fotografische Bilder beeinflussen das politische Geschehen – dieser These begegnet man immer wieder. Die Kunsthistorikerin und Bildwissenschaftlerin Charlotte Klonk formuliert pointiert: «Nicht der Gewaltakt an sich zählt, sondern die Bilder, die davon in Umlauf gebracht werden.» Wie sollen Medienschaffende mit solchen Bildern umgehen? Und was ist eine sinnvolle Haltung für Rezipienten? Ist es wichtig, Bilder des Terrors der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um das Ausmass und die Gefahr zu verdeutlichen, zu dokumentieren? Oder machen sich Medienschaffende und Zuschauende zu Erfüllungsgehilfen von Terroristen? Müssen Opfer aus ethischen Gründen geschützt werden? Werden Zuschauende durch Bilder des Terrors zu Angstlust und Voyeurismus verführt? Klonks Arbeit, die auf Fallbeispielen basiert, kann als Plädoyer für mehr Bildreflexion, mehr visuelle Kompetenz und mehr Medienethik gelesen werden.
Bilder des Terrors
Charlotte Klonk. Terror: Wenn Bilder zu Waffen werden. Frankfurt/M.: S. Fischer, 2017. 314 Seiten.
Die Kunsthistorikerin Charlotte Klonk in der SRF-Sendung «Sternstunde Philosophie» (7. Mai 2017):
https://www.srf.ch/sendungen/sternstunde-philosophie/charlotte-klonk-wenn-bilder-zu-waffen-werden