Eine Frage, drei Antworten: Wie planen Sie Ihre Exkursionen?

Tanja Hiltebrand, Primarlehrerin Schule Lindau

Tanja Hiltebrand, Primarlehrerin Schule Lindau

Exkursionen   verbinde   ich mit Lerninhalten, das heisst, ich bette meine Exkursionen immer in ein M/U-Unterrichtsthema ein. Ich achte darauf, dass meine Klasse auch ausserschulische Lernorte kennenlernt, die praktische Erfahrungen und anschauliches Lernen ermöglichen. Kürzlich besuchte ich mit meinen Schülerinnen und Schülern ein Steinzeitmuseum, wo sie mit früheren Werkzeugen hantieren konnten. Solche Erlebnisse stellen eine besondere Form des Praxisbezugs dar und sind für die Kinder einmalig. Ausflüge mit Freizeitcharakter gehören auch zu einem abwechslungsreichen Jahresprogramm, diese plane ich jedoch hauptsächlich auf der Schulreise oder im Klassenlager ein. Von den Schülern besonders geschätzt sind Ausflüge verbunden mit Sport. Neben dem Erleben vor Ort ist mir auch eine Nachbereitung im Klassenzimmer wichtig. Vorträge und selbstgestaltete Plakate veranschaulichen das Gelernte. Meine Schülerinnen und Schüler führen zudem ein «Erlebnisheft», in welchem sie nach jeder Exkursion ihre Eindrücke festhalten. Die sorgfältige Planung einer Exkursion ist nicht zu unterschätzen: angefangen bei der Datumswahl bis hin zur Information an die Eltern und die Suche von Begleitpersonen. Auch sollte man sich im Vorfeld aller möglichen Schwierigkeiten bewusst werden, um Überraschungen vorzubeugen. Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall, da jeder Ausflug das Klassenklima positiv beeinflusst.

 

Judith Schneider, Quereinstieg-Studentin Kindergarten

Judith Schneider, Quereinstieg-Studentin Kindergarten

Vor meinem Studium habe ich in einem Kindergarten als Betreuerin gearbeitet. Jeweils einmal pro Woche gingen wir in den Wald. Auf diesen Ausflügen behandelten wir immer ein spezielles Thema, welches wir zuerst mit den Kindern vorbereiteten und anschliessend im Unterricht wieder aufnahmen. So erreichten wir einen fliessenden Übergang zwischen dem Lernort Wald und dem Klassenzimmer. Die Auseinandersetzung mit den Themen folgte so stets einem roten Faden. Diesem Prinzip werde ich auch nach Abschluss meiner Ausbildung folgen. Schön zu beobachten ist, dass bei einem Ausflug in die Natur das Interesse der Kinder sofort steigt. Und man erlebt sie einmal in einem anderen Umfeld. Selbstverständlich liegt auch einmal ein Ausflug zum Vergnügen drin – zum Beispiel ins Theater. Ein wichtiges Element in der Vorbereitung ist die Überprüfung des Weges. Ein langer Fussmarsch innerhalb der Stadt ist nicht empfehlenswert.

 

Alan Hefti, Sekundarlehrer in Mettmenstetten

Alan Hefti, Sekundarlehrer in Mettmenstetten

Im Geschichtsunterricht zurzeit das Thema «1. Weltkrieg», von der aktuellen Ausstellung im Landesmuseum gehört, Besuch der Ausstellung in der unterrichtsfreien Zeit – Fazit: Es passt! So ungefähr verläuft bei mir die Planung einer Exkursion. Neben einigen Fixpunkten (z.B. die Berufsmesse) entdecke ich oft eher per Zufall eine interessante Möglichkeit und versuche den Ausflug mit meinem Unterricht zu verknüpfen. Nicht immer ist dies möglich oder auch nötig. Das Technorama oder das Verkehrshaus sind immer einen Besuch wert, der SBB-Schulzug oder eine Theateraufführung ebenfalls. Fun-Ausflüge à la Europapark? Aus Schülersicht durchaus attraktiv, als bleibende Erinnerung meiner Ansicht nach eher ungeeignet, aber nicht gänzlich unmöglich. Viel lieber reise ich aber nach Bern, denn ein Rundgang im Bundeshaus wird nicht so schnell vergessen. Solange das Budget für die Klassenlager und Exkursionen reicht, bereichern solche Ausflüge den Schulalltag.