Wie viel kostet es, in einem besseren Leben anzukommen, fragt sich der Afghane Enaiat in der wahren Geschichte «Im Meer schwimmen Krokodile» (btb 2012). Das Jugendbuch von Fabio Geda, das auch Erwachsenen unter die Haut geht, erzählt vom Preis, den Enaiat für seine lange Reise zu Fuss durch iranisches Gebirge und im Hohlraum eines Lastwagens in die Türkei bezahlt. Als er im Schlauchboot nach Griechenland fahren soll, steigt er nur ein, weil seine Freunde behaupten, im Meer gebe es keine Krokodile. Dass dem nicht so ist, erfährt er erst, als er Jahre später in Turin sein Glück gefunden hat.
Auch diese Geschichte ist wahr: Jakob lebt 42 Jahre lang in einer Wohnung in Zürich – und dieser Jakob ist kein normaler Stadtbewohner, nein, Jakob ist ein Krokodil! Wie dieses ungewöhnliche Haustier all die Jahre mit Willi und seiner Familie verbringt, Besuch empfängt, badet und hin und wieder eine kleine Katastrophe verursacht, erzählen Claudia de Weck und Georg Kohler in einem Bilderbuch. «Jakob, das Krokodil» (Atlantis 2013) amüsiert, wirft Fragen auf – und lässt vielleicht Kleine wie Grosse am Ende eine Krokodilsträne verdrücken.
Das dritte Krokodil schwimmt gar nicht – weder im Meer noch im Bassin. «Das wasserscheue Krokodil» (NordSüd 2016) im Bilderbuch von Gemma Merino kann Wasser nicht leiden; es klettert viel lieber auf Bäume, denn es ist nicht fürs Schwimmen gemacht, sondern fürs Fliegen. – Auch Kinder, die noch nicht lesen können, werden beim genauen Betrachten der Illustrationen schnell merken, was mit diesem besonderen Krokodil los ist.
One thought on “Schön viel Krokodil”
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«Vorsicht, Krokodil», kann man da mit einem Hinweis auf einen weiteren Titel nur sagen. Lisa Moroni erzählt in ihrem Papa-Tochter-Bilderbuch mit Illustrationen von Eva Eriksson von einem abenteuerlichen Ausflug in den Wald. Während Papa nur Augen für Eichhörnchen, Spechte und sein Mobiltelefon hat, sieht Tora Giraffen und lauernde Löwen.