Studierendenporträt

Wie bringt man einem Kind im Primarschulalter den Aufschlag im Badminton bei? Jennifer Kobelt lacht, als sie beim Treffen mit ihr in der Mensa der PH Zürich die Frage hört. «Das ist tatsächlich nicht ganz einfach. Es braucht auf jeden Fall einiges an Geduld.»

Jennifer Kobelt, 23, studiert an der PH Zürich auf der Primarstufe. Foto: Nelly Rodriguez

Jennifer Kobelt, 23, studiert an der PH Zürich auf der Primarstufe. Foto: Nelly Rodriguez

Dass sich die Studentin auf der Primarstufe überhaupt zu der Frage äussern soll, liegt an ihrem sportlichen Hintergrund: Die 23-Jährige spielt seit bald 15 Jahren mit grossem Erfolg Badminton, aktuell steht sie als Captain des Nationalliga-B-Vereins Vitudurum im Einsatz. Zusätzlich hat sie es bis in die Nationalmannschaft der Juniorinnen geschafft. Aufgrund des Studiums musste sie ihr Engagement nun etwas reduzieren. Aktuell trainiert sie «nur» noch drei bis vier Mal pro Woche. Zu Juniorenzeiten stand sie in der Regel täglich auf dem Platz. Trotzdem hat sie an den vergangenen Schweizer Meisterschaften einen Podestplatz nur knapp verpasst. «Eine Medaille zu erreichen, ist mein grosses Ziel. Doch zuerst möchte ich mein Studium abschliessen.» Der Weg dorthin ist nicht mehr weit. Zwei Semester fehlen noch bis zum Diplom.

Wer einen Sport so intensiv und erfolgreich betreibt, hat die Affinität dafür schon als ganz kleines Kind entdeckt – könnte man vielleicht denken. Doch weit gefehlt. «Ich habe mich früher nicht so gerne bewegt. Aber meine Mutter wollte, dass ich Sport treibe.» Jennifer Kobelt versuchte es mit Tennis, Turnen und Ballett. Doch das war alles nichts. Dann besuchte sie einmal ein Badminton-Schnuppertraining. «Der Sport hat mir sofort zugesagt. Mich fasziniert, wie viel er in sich vereint und erfordert: Schnelligkeit, Ausdauer, Technik, Kraft und Taktik. Ich profitiere auch im Lehrberuf davon.» Die hohe mentale Belastung, die Erarbeitung von Zielen, der Umgang mit Misserfolgen, die Zusammenarbeit im Team ‒ all das sei auch in der Schule von Bedeutung. Jennifer Kobelt freut sich darauf, in einem Jahr ihre erste eigene Klasse zu übernehmen. Selbstredend wird sie auch Badminton spielen im Unterricht. «Der Sport ist vor allem für kleinere Kinder anspruchsvoll – nicht nur beim Aufschlag. Ich habe es bereits einmal in einem Praktikum probiert. Und ich werde mich der Herausforderung wieder stellen.»