Schulführung: «Was zählt wirklich?»

Sieht die psychische Widerstandsfähigkeit als entscheidende Komponente: Pasqualina Perrig-Chiello von der Universität Zürich.

Sieht die psychische Widerstandsfähigkeit als entscheidende Komponente: Pasqualina Perrig-Chiello von der Universität Zürich. Foto: Christoph Hotz

Was zählt wirklich in der Führungsarbeit und in der Gestaltung von Personalentwicklungsprozessen? Diese Frage stand Ende Mai im Zentrum des 10. Symposiums Personalmanagement im Bildungsbereich an der PH Zürich. Über 300 Führungspersonen aus dem Bildungsbereich liessen sich von drei anregenden Referaten und einem vertiefenden Podiumsgespräch inspirieren.
Für Anne Maria Pircher Friedrich vom Management Center Innsbruck steht eine sinnorientierte Führungspersönlichkeit im Zentrum dessen, was zählt. Wichtig ist, sich die Frage nach dem Menschenbild und dem Selbstbild zu stellen, sich auf die Selbstwahrnehmung und Reflexionsfähigkeit einzulassen und das Verhalten und Handeln danach auszurichten. Sie sieht die Zeit gekommen, dass sich die Rolle von Führungspersonen von «Machern» zu «ServantLeadern» ändert. Letztere geben den Lehrpersonen in Schulen einen Sinn, fördern die Entfaltung guter Beziehungen und sorgen für vertrauensvolle Win-Win-Situationen.
Der gesellschaftliche Wandel beeinflusst das Leben der Menschen heute so stark wie nie zuvor, so Pasqualina Perrig-Chiello von der Universität Bern in ihrem Referat. Was in dieser Situation wirklich zählt, ist psychische Widerstandsfähigkeit. Resilienz ist gefragt. Resiliente Menschen haben Charakterstärken und diese sind nach Perrig-Chiello erlernbar. Etwa: Probleme richtig einordnen können, proaktiv sein, klare Entscheidungen fällen, eigene Ziele verfolgen, Selbstreflexion nutzen, positive Selbstwahrnehmung fördern und optimistisch bleiben.
Für Pierin Vincenz, Verwaltungsratspräsident der Helvetia Versicherungen, zählt, dass in Veränderungsprozessen die erforderlichen Anpassungen gut gelingen und diese den Weg für die Zukunft freimachen. In einer komplexen Informationsgesellschaft, die in einem heftigen Umbruch steckt und in der die Wirtschaft weiterhin wachsen will, bilden Vertrauen und Kompetenzen die Basis in der Arbeit – so auch in Schulen. Der Aufbau einer Führungskultur ist zentral. Dieser Prozess braucht Zeit, weil Wertesysteme diskutiert werden müssen. Wichtig ist, die Führungskultur anschliessend konsequent umzusetzen.
Zum Abschluss des Symposiums leitete Mona Vetsch als Moderatorin eine spannende Podiumsdiskussion mit den Referentinnen und dem Referenten zu Fragen aus dem Publikum. Zentrale Themen waren die Führungskultur, die Erlernbarkeit von Führung und die Vertrauensbildung.