Männern wird der Händedruck mit einer Frau verboten, Frauen sollen ausserhalb des Hauses weder Bananen essen noch an einem Eis lecken. Die Beobachtungen, die der Islamismusexperte und Psychologe Ahmad Mansour in Deutschland macht, legen nahe, dass die Unterdrückung von Sexualität einer der Gründe ist, warum sich Menschen radikalisieren. Der Autor plädiert deshalb u. a. dafür, Kindern so früh wie möglich ein Wertesystem zu vermitteln, das den demokratischen Grundrechten entspricht. Ein zentraler Ort dafür ist die Schule. Entsprechend sei es nicht hinnehmbar, dass die Schule bei der Frage, ob muslimische Schülerinnen am Schwimmunterricht teilnehmen, oft mit Unsicherheit statt Klarheit reagiere. Mansours Auseinandersetzung mit den Gründen, warum es Jugendliche in den Dschihad zieht, ist ein Appell gegen die Verdrängung und ein Plädoyer für politische Bildung in allen Schulen und in der Ausbildung von Lehrpersonen.
Ich bin nicht Charlie
A. Mansour. Generation Allah: Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen. Frankfurt am Main: Fischer, 2015. 271 Seiten.