
Andreas Müller-Winkler, Primarlehrer, Au
Jeweils am letzten Dienstag im Monat sitze ich mit meinen Kochkollegen zusammen. Dabei kommen wir im Gespräch oft auf unseren Berufsalltag zu sprechen. Der Rückversicherer, der Gartenbauinhaber, der Steuerkommissär, der Banker und der Sanitärmonteur erzählen meistens von schwierigen und eintönigen Arbeitstagen, ich hingegen mache mir dann schmunzelnd Gedanken zu meinem Lehreralltag. Einmal erlebte ich gerade wieder einen besonders farbigen Schultag, der mit einer morgendlichen Teamstunde mit Schwerpunkt «Altersdurchmischtes Lernen» anfing. Danach baute meine Klasse auf dem Seeweg den lang vorbereiteten Planetenweg auf. Bei den einzelnen Himmelskörpern erfuhren Schülerinnen und Schüler Details über die immensen Dimensionen unseres Sonnensystems. Später reflektierten wir mit einem «World Cafe» diese Projektarbeit. Über Mittag erholte ich mich im Lehrervolleyball. Der Nachmittag mit Klassenrat und anschliessendem «Schulischen Standortgespräch» war geprägt von Schülermitsprache und Zusammenarbeit mit Fachlehrkräften und Eltern. Diese Vielseitigkeit mag ich an meinem anspruchsvollen, aber wundervollen Beruf besonders. Täglich warten ganz unterschiedliche Aufgaben auf mich. Nebst meiner Rolle als Experte für Unterricht und Erziehung und als Bezugsperson und Vorbild schätze ich die Kooperation mit meinem Kollegium und der Elternschaft sowie die Mitwirkung an unserer Schulentwicklung. Mein Beruf entspricht genau den von unserer Kochgruppe jeweils servierten Dessertvariationen.

Bernadette Herzog, Schulleiterin, Adliswil
Ich habe einen ausserordentlich spannenden und vielseitigen Beruf. Ganz besonders schätze ich, dass ich täglich mit Kindern und Erwachsenen zu tun habe, die sich auf ihre persönliche Weise einbringen und die Schule mitgestalten. Mir liegt viel daran, diese Ressourcen auf allen Ebenen zu nutzen, Potenziale zu fördern und wertschätzend mit den Mitarbeitenden, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern zusammenzuarbeiten. Die Verantwortung dafür, einen positiven Lernort zu schaffen, nehme ich zusammen mit meinem Team jederzeit gerne wahr. Wenn es uns gelingt, die Vielfalt als Bereicherung und Probleme als Entwicklungschance zu sehen, wird die Arbeit zu einer spannenden Aufgabe. Ich habe täglich die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten an einem Ort, an dem die Menschen ihre Stärken einbringen können und mit Freude arbeiten.

Elisabeth Oberholzer, Schulpräsidentin, Horgen
Ich arbeite seit 15 Jahren in der Schulpflege Horgen mit, seit sechs Jahren bin ich Schulpräsidentin und seit rund drei Jahren zudem Gemeinderätin. Unsere Gemeinde umfasst 1900 Schülerinnen und Schüler sowie 350 Mitarbeitende an der Schule. Dies macht das Amt zu einer abwechslungsreichen und spannenden Herausforderung. Voraussetzung für die erfolgreiche Ausübung meiner Arbeit sind Flexibilität und Umsicht, eine Affinität für die Schule und dass man ein Gespür für Menschen hat. Die stetigen Veränderungen der Gesellschaft, die Entwicklungen im Schulalltag, anspruchsvolle Eltern und der Umgang mit den steigenden Kosten im Schulbereich prägen das Amt. Da sind Optimismus, Mut, ein gewisses Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft gefragt. Meine Aufgabe in diesem anspruchsvollen Umfeld bereitet mir viel Freude, manchmal macht sie mir auch Sorgen, am Ende aber bringt sie mir immer Erfüllung.