«Im Zentrum stehen die überfachlichen Kompetenzen»

Iris Rüfenacht, Co-Leiterin Ressort«Eignung» der PH Zürich

Iris Rüfenacht, Co-Leiterin Ressort«Eignung» der PH Zürich

Akzente: An der PH Zürich werden alle Studierenden, unabhängig vom Studienformat ‒ Vollzeit, Teilzeit oder Quereinstieg ‒ im Basisstudium auf ihre berufliche Eignung hin überprüft. Wie verläuft dieses Verfahren? Rüfenacht: Die Überprüfung der Berufseignung wird hauptsächlich in der Praxis vorgenommen. Die Studierenden werden in der ersten Studienzeit während ihren Praxiseinsätzen von Fachleuten der PH Zürich ‒ den Mentorinnen und Mentoren ‒ sowie von den Praxislehrpersonen beobachtet und beurteilt. Im Zentrum stehen dabei überfachliche Kompetenzen wie Kommunikation, Kooperation, Strukturierung, Belastbarkeit und Reflexion. Wichtig sind zudem die Fragen, auf welche Weise die Studentin oder der Student den Zugang zu den Kindern und Jugendlichen gestaltet und wie sie oder er eine Klasse führen kann.

Akzente: Wie werden diese Beobachtungen und Beurteilungen festgehalten?
Rüfenacht: Die Mentorinnen und Mentoren tauschen das Beobachtete mit den Praxislehrpersonen aus und halten die Beurteilung anhand eines standardisierten Instruments fest.

Akzente: Was geschieht, wenn die Beurteilung negativ ausfällt?
Rüfenacht: Bestehen seitens der Mentorinnen oder Mentoren begründete Zweifel an der Berufseignung, melden sie die betreffende Studentin oder den Studenten im Ressort «Eignung» an. Daraufhin wird eine erweiterte Eignungsbeurteilung eröffnet. ‘Erweitert‘ bedeutet, dass weitere Fachpersonen eine Überprüfung in einem zusätzlichen Praktikum vornehmen. Fällt die Beurteilung positiv aus, kann das Studium fortgesetzt werden. Im negativen Fall wird vom Ressort «Eignung» Antrag an das Prorektorat Ausbildung auf Ausschluss vom Studium gestellt.

Akzente: Wie viele Studierende sind davon betroffen?
Rüfenacht: Bei etwa fünf Prozent der Studierenden wird ein erweitertes Verfahren eröffnet und etwa ein Viertel davon erhält eine negative Beurteilung.

Akzente: Welche Bedeutung messen Sie der Tatsache zu, dass die Berufseignung mehrheitlich positiv ausfällt?
Rüfenacht: Wir können davon ausgehen, dass die Studierenden in der Regel einen Beruf auswählen, der zu ihnen passt und sie über die für den Lehrberuf erforderlichen überfachlichen Kompetenzen verfügen.