Fantasy und Buchmagie

Zauberbuch

Ob als Schwelle in eine andere Welt oder als Schlüssel für magische Fähigkeiten – das «Zauberbuch-im-Buch» entführt die Figuren und die Leser in ein fantastisches Abenteuer. Christine Lötscher verweist auf einen Boom in der gegenwärtigen Fantasyliteratur und kristallisiert drei Zauberbuchtypen heraus: die Pforte zu einer Parallelwelt, den medialen Supervermittler und das unheimliche Buchmonster. Anhand ausgewählter Jugend- und All-Age-Fantasywerken zeigt sie auf, dass das magische Buch-im-Buch im Spannungsfeld zwischen Medieneuphorie und Kulturkritik steht und eine Reaktion auf den gegenwärtigen Medienwandel darstellt. Die vorgestellten Romane widerspiegeln die Sehnsucht nach einem vormedialen Paradies. Gleichzeitig wird deutlich, dass sie eine Hommage an das Phantasieren und an das Spiel mit Sprache und Text sind. Lötschers sorgfältige Analyse weckt die Lust, selbst in den Romanen zu schmökern.

Christine Lötscher. Das Zauberbuch als Denkfigur: Lektüre, Medien und Wissen in zeitgenössischen Fantasy-Romanen für Jugendliche.
Zürich: Chronos, 2014. 188 Seiten.